Eigentlich wollten wir ja Stückweise abschleifen und grundieren, denn das Aluminium sollte vor der Grundierung nicht länger als 4 Stunden blank sein. Sonst bildet sich wieder Aluminiumoxid und darauf hält die Farbe nicht und außerdem ist die Korrosion wieder vorprogrammiert.
Wenn dann der Großteil grundiert gewesen wäre, dann wären wir zu den problematischen Stellen mit einem Sandstrahler zurückgekehrt.
Dummerweise gab es zu viele problematische Stellen, wo die Korrosion kleine Vertiefungen ins Aluminium gefressen hat. Diese Stellen sind nicht tief, nur Bruchteile von einem Millimeter, aber man kann da nicht einfach mit der Flex drüber bügeln, weil man dann erstens zu viel vom guten Aluminium entfernt (ist nur 6mm dick) und anderseits Dellen schafft, die man mit Farbe wieder auffüllen muss.
Das Grundieren hat sich aber nicht gelohnt, weil wir große Teile mit dem Sandstrahler wieder runter geschliffen hätten.
Also haben wir den Plan geändert und erst mal das ganze Boot systematisch, manuell und mechanisch - spricht mit der Flex, dem Meisel und dem Kratzer - von Farbe befreit und alle Stellen bloß gelegt, wo Korrosion ist oder hätte sein können. Nun ist sie Nackt!
Übers Wochenende muss ich noch alles Sandstrahlerfest verpacken und Verkleben und dann machen wir Montag alles in einem Aufwasch. Der Sandstrahler muss nicht mehr viel Arbeiten, nur noch das Aluminium auffrischen und ein paar Unzugängliche und Runde Stellen von der Farbe befreien. Wir hoffen, dass wir in vier Stunden durchkommen und dann alles in einem Zug grundieren können.
Im Endeffekt ist das schneller so, denn auf die spezielle Aluminiumgrundierung muss gleich am nächsten Tag eine weitere Schicht Epoxyfarbe, um einerseits die erste Schicht, die aktive chemische Substanzen enthält und auch das Aluminium darunter mit einer dicken Schicht Farbe vor Sauerstoff zu schützen.
Eine Wissenschaft für sich...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen