Samstag, 11. November 2017

Nachtrag: Die letzten Monate im Schnelldurchlauf

Ich war ein lange Weile nicht in Blogbuchlaune und letztlich hatte ich auch nicht wirklich viel zu sagen. Die Monate in Tonga waren, von den letzten Wochen abgesehen, sonnig, freundlich und erfreulich ereignislos - also ein voller Erfolg.

Unsere Tage waren im Wesentlich durch die Buckelwale bestimmt, der Hauptgrund warum wir zum dritten Mal Tonga besucht haben. Es ist nahezu Vollbeschäftigung, wenn man Wale beobachten will ohne sie zu stören. Um sie legal bewundern zu können, muss man an Plätzen sein, wo die Wetterbedingungen das Ankern erlauben und die Wale von sich aus zu Besuch kommen. Dazu muss man viel umziehen und weite Strecken segeln.

Sich den Tieren aktiv zu nähern oder ihnen gar hinterher zu fahren, ist nicht nur in Tonga sondern weltweit aus gutem Grund verboten. Boote, Motoren und generell menschliche Nähe stören die Wale bei den wichtigen Tätigkeiten, die sie bei ihrem jährlichen Ausflug in die Tropen vollbringen: nämlich Kinder zeugen, Kinder gebären und diese mit Muttermilch druckbetanken, so dass die kleinen Riesen innerhalb weniger Wochen deutlich wachsen und groß und stark genug werden, die lange Rückreise in die antarktischen Gewässer anzutreten.

Tonga ist eines der wenigen Länder, welches Schwimmen mit Walen erlaubt - aber nur unter Aufsicht von lizensierten Führern, in speziell dafür lizensierten Ausflugsbooten. Vordergründig dient das dem Schutz der Wale, damit die strengen Walschutzregeln von den Touristen eingehalten
werden.

In der Praxis sind die Wale aber Haupteinnahmequelle für die tonganischen Touristenbetriebe und es werden viel zu viele Lizenzen ausgegeben. Die Konkurrenz ist also groß, die Kosten für Genehmigungen und Boote teuer und die Saison kurz. Die Betreiber haben nur zwei Monate, um die Investitionen zu amortisieren und ausreichend Gewinne zu machen, um den Rest des Jahres zu überleben.

All diese Umstände führen zu einem völlig absurden, täglichen Schauspiel - speziell in der nördlichen  Inselgruppe Vava'u, wo die meisten Hotels sind. Jeden Tag düst dort eine ganze Horde von vollbesetzten Walbeobachtungsbooten durch das Atoll auf der Suche nach dem kooperativen Wal, der nicht sofort abtaucht, wenn man sich nähert.

Ist ein solcher Wal gefunden, dann dürfen sich - laut tonganischem Gesetz - maximal vier Touristen bis auf höchstens fünf Meter schwimmend nähern. Da die Boote mit acht Gästen besetzt sind, schnorcheln zwei Gruppen für jeweils eine halbe Stunde mit dem Wal, denn jedes einzelne
Boote darf nicht länger als eine Stunde den Wal belästigen, damit dieser anschließend seine Ruhe hat. Soweit zur Theorie und den gutgemeinten Gesetzen.

Tatsächlich ist es so, dass innerhalb der ersten Stunde mit ersten Boot mindestens ein weiteres Boot dazukommt und dann direkt im Anschluss seine Schwimmer für eine zweite erste Stunde schickt und dann das Nächste und das Nächste. Oft ist es so, dass ein Schwarm von Booten eine Gruppe Wale mit Vollgas verfolgt und praktisch ständig Schwimmer im Wasser sind, die versuchen mit dem Wal auf Tuchfühlung zu gehen.

Das ist das höchster Stress für alle Beteiligten: Nicht nur für den Wal, sondern auch für den Ausflugsbetreiber und sogar für die Touristen, die meist mit total überzogenen Erwartungen an die Sache heran gehen, schon allein weil sie mit allem Drum und Dran mehrere tausend Euro für diesen
einen Moment bezahlt haben. Wenn der kontaktfreudige Wal angesichts dieses Andrangs schließlich doch die Schnauze gestrichen voll hat, abtaucht und das Weite sucht, dann fühlt sich ganz sicher irgendjemand um seine einmalige, teuer bezahlte, persönliche Chance betrogen.

In einem solchen Fall braucht man schnell einen Schuldigen. Eventuell hat sich einer der anderen Schwimmer nicht an die fünf Meter Mindestabstand gehalten, oder vielleicht hat ein anderes Ausflugsboot seine Motoren zu laut laufen lassen... aber am Besten schiebt man die Schuld auf einen Außenstehenden, der sich nicht wehren kann. Wie zum Beispiel den Segler da drüben, da am Horizont, der gerade ein Ausweichmanöver fährt um ja nicht in die Nähe des aufgeregten Hornissenschwarms an Walbeobachtungsbooten zu kommen. Ganz sicher war er es, der den Wal verscheucht hat, weil seine Segel einmal kurz im Wind geschlagen haben.

Klingt übertrieben, ist aber gar nicht so unwahrscheinlich. Tatsache ist: Die Segler, die im Rest des Jahres gern gesehene, devisenbringende Gäste in Tonga sind, stehen in der Walsaison unter Generalverdacht. Man tut gut daran, möglichst den Ankerplatz erst abends zu verlassen, wenn
die Whalewatcher schon Feierabend haben, damit Konfliktpotential gar nicht erst entstehen kann. Denn jeder Segler, der auch nur im weiteren Umfeld eines Wales gesehen wird, bekommt mächtig Ärger im Namen des Gesetzes und des Tierschutzes. Dass die gesetzlich lizensierten Ausflugsboote, die wir "Walquäler" getauft haben, tagtäglich viel mehr Schaden in Tier- und Umwelt anrichten, als die wenigen Segler, die oft gar nichts dafür können, dass ein Wal in ihrer Nähe auftaucht, ist in dieser überhitzten Atmosphäre völlig unerheblich.

Für Segler ist es am Besten wenn sie in der Walsaison Vava'u gänzlich meiden und sich stattdessen in den Ha'apais, der mittleren Inselgruppe Tongas aufhalten. Dort gibt es weniger Hotels, weniger Touristen und viel, viel  mehr Wale. Sowohl Mensch als auch Tier sind dort tiefenentspannt und freundlich... und alles könnte gut sein, wäre nicht die tonganische Regierung im Allgemeinen und ein extrem merkwürdiger Chef der Zollbehörde im Speziellen. Damit sind wir nun - nach einem
langen erklärenden Bogen - dort angekommen, wo ich in der Einleitung ankündigte, dass unsere Zeit in Tonga ein voller Erfolg war, wenn man vom Ende absieht.

Nach dreizehn erfolgreichen Wochen in Tonga, in denen wir viele schöne und legale Berührungen mit Walen fernab der aggressiven Horden hatten, war es an der Zeit die bei der Einreise zunächst auf vier Monate zeitlich beschränkte Importerlaubnis unserer Yacht zu verlängern und somit in drei Wochen abgelaufen wäre.

Also begaben wir uns nach Pangai, den Verwaltungssitz der Ha'apai Inselgruppe und füllten dort den mehrseitigen Antrag aus, in der Meinung es handle sich um eine Formalität. Man kann sich unsere Überraschung vorstellen, als zwei Tage später ein Fax vom CEO der Zöllbehörde aus der Hauptstadt Nuku'alofa kam, in dem er nicht nur unseren Antrag ablehnte, sondern uns darüber hinaus aufforderte das Land innerhalb der nächsten zwei Wochen zu verlassen - also eine Woche früher, als die ursprünglichen vier Monate!

Das war in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe - nicht nur für uns, sondern besonders auch für unsere Freunde, die schon vor Monaten Flüge gebucht hatten, um genau an dem Tag anzureisen, an dem uns der tonganische Zoll loswerden wollte. Alle möglichen Alternativen die Hin- bzw. Rückflug zu verschieben bzw. in ein anderes Land zu verlegen, scheiterten an unseren beschränkten Ausweichmöglichkeiten und den unflexiblen Flugtickets. So gab es letztlich nur zwei Möglichkeiten:
Entweder es gelang uns die Behörden umzustimmen oder unsere Gäste hätten ihre teuren Tickets in den Wind schreiben und den Urlaub auf Balkonien verbringen müssen.

Aber auch für unseren weiteren Reisepläne war diese Ausweisung eine echte Katastrophe, denn wir wollten ja von Tonga erst nach Niue und dann Richtung Hawaii weiter segeln, also gegen die vorherrschende Windrichtung. Einerseits gibt es nur alle paar Wochen ein günstiges Wetterfenster für jede dieser Teilstrecken - also unwahrscheinlich, dass das mit den Terminen des Zolls zusammen fällt. Anderseits werden die allgemeinen Wetterbedingungen, Windrichtung und Windstärke, erst gegen Ende des Jahres günstig für uns. Außerdem gab es auf unserer Route erst in 1000 Meilen Entfernung einen Ankerplatz, der auch bei längeren Aufenthalten als sicher gilt.

Je länger wir also in Tonga ausharren können, desto besser für uns. Früher aufzubrechen würde im besten Fall eine sehr anstrengende und lange Passage bedeuten - im schlimmsten Fall müssten wir nach Samoa im Norden ausweichen, doch dann wären die Bedingungen noch schlechter für
uns  und es wäre es äußerst unwahrscheinlich, dass wir es je nach Hawaii schaffen.

Also was tun? Zunächst versuchten wir herauszufinden, warum unser Antrag überhaupt abgelehnt wurde - denn zu diesem Zeitpunkt gingen wir davon aus, dass diese Entscheidung gegen uns persönlich gerichtet ist. Obwohl wir uns keiner Schuld bewusst waren, hatten wir schon von anderen
Seglern gehört, die wegen Vergehen gegen die Walschutzgesetze des Landes verwiesen wurden. Ja, auch uns ist es ein paar Mal passiert, dass ein Wal direkt neben uns auftauchte, als wir gerade unter Segel fuhren. Hat uns vielleicht jemand angeschwärzt?

Von den Behörden erhielten wir trotz Nachfrage keine Auskünfte. Deswegen wandten wir uns an Darren, den freundlichen Eigentümer vom Sandy Beach  Resort, dem schönsten Hotel in der Ha'apai Inselgruppe, in der Hoffnung, dass er sich besser mit den örtlichen Behörden auskennt - und vielleicht jemanden kennt, der jemanden kennt, der uns helfen kann.

Das Gespräch mit Darren war sehr aufschlussreich. Einerseits war er sich sicher, dass wir ganz von niemand angezeigt worden waren, denn in diesem Fall hätte man uns das detailliert mitgeteilt. Außerdem wusste er von anderen Seglern mit dem gleichen Problem. Alles deutet darauf hin, dass
es sich um ein generelles Problem mit der Verlängerung der Zollerlaubnis handelte. Ein Bekannter von Darren, ein tonganischer Kongressabgeordneter, bestätigte den Verdacht: Der amtierende CEO der Zollbehörde ist dafür bekannt, dass er Ausländern im Allgemeinen und Seglern im Speziellen unfreundlich gegenüber steht - besonders Segler, die viel Zeit in den entlegenen Ha'apais verbringen, denn die haben in seinen Augen sicher etwas zu verbergen!

Also sind wir wieder beim alten Problem rund um die Wale, denn der Zoll stellt auch die Lizenzen für die Walboote aus. Alle Beschwerden der lizensierten Walquäler über die bösen Segler laufen also auch auf dem Schreibtisch unseres CEO auf und schon haben wir die Schuldigen!

Nun war die Sache also klarer, aber trotzdem ziemlich hoffnungslos. Mit einem geschickt formulierten, extrem freundlichen Brief an den CEO, in dem wir frecher Weise aus dem zweiwöchigen Ultimatum eine Verlängerung über den ursprünglichen Ablauftermin hinaus machten, gelang es uns tatsächlich ein paar Wochen zu gewinnen, so dass zumindest der Großteil
der Reise unserer Freunde gerettet war. Eine weitere Verlängerung wurde uns aber trotz unserer triftigen Gründe verweigert.

Zu unserem Glück weitete sich in diesen vier Wochen die Affäre rund um den CEO immer weiter aus. Inzwischen hatten noch weitere Segler, auch in Vava'u eine Absage vom CEO bekommen und die Kunde vom unfreundlichen Tonga verbreitet sich in Windeseile auf diversen Seglerforen im
Internet. Kurz darauf gingen erste Berichte über Segler ein, die ihre Pläne änderten und an Tonga vorbei direkt nach Fidschi fuhren.

Das brachte den Verband der Geschäftsleute in Neiafu auf den Plan, deren Hauptkundschaft im Wesentlichen durchreisende Segler sind. Innerhalb kürzester Zeit lag der tonganischen Regierung eine Petition mit tausend Unterschriften vor, mit der Bitte den geschäftsschädigenden Praktiken
des Zoll-CEOs umgehend entgegen zu wirken.

Als unser Ultimatum schließlich auslief, war der CEO bereits von seinem Amt zurückgetreten - was aber nicht bedeutete, dass wir nun eineVerlängerung bekamen. Allerdings wurden wir auch nicht des Landes verwiesen, denn wir hatten ja einen weiteren Antrag auf Verlängerung gestellt und solange dieser nicht offiziell abgelehnt wurde, durften wir bleiben.

Inoffiziell gab man uns zu verstehen, dass der Antrag einfach ignoriert werden würde, denn aufgrund des Respekts gegenüber dem alten CEO durfte der neue CEO unserem Antrag nicht stattgeben. Aufgrund der Order von oben, durfte er ihn aber auch nicht ablehnen. Ich liebe Politik!!

Trotzdem mussten wir die Scharade weiter mitspielen, regelmäßig persönlich beim Zoll vorsprechen und nachfragen, ob es denn eine Statusänderung unseres Antrages gegeben hat, die es nie geben wird. So lagen wir fast zwei Wochen im inneren Hafen von Neiafu fest, wo die Hitze steht. In dieser Zeit wurde ich gründlich krank: hohes Fieber fast eine Woche lang und dazu einen komischen trockenen Husten, den ich bis heute (vier Wochen später) noch nicht ganz losgeworden bin.

Zum Glück wurde ich gerade rechtzeitig gesund genug um weiterzufahren. Der Wettergott bescherte
uns eine perfekte Wetteranomalie und drei Tage lang leichten Südwind - perfekt für uns! So gelangten wir fast ausschließlich unter Segel nach Niue, was ich nicht in meinen kühnsten Träumen gewagt hätte zu hoffen.

Dort kamen wir allerdings am ersten Tag der Feierlichkeiten zum "Constitution Day" an, die sich über fünf Tage ziehen und währenddessen hat natürlich alles geschlossen. Ein einzelner Beamter ließ sich erweichen uns am zweiten Tag einzuklarieren, so dass wir wenigstens das Boot verlassen durften. Aber in der selben Nacht mussten wir wegen Westwind unsere Mooring wieder verlassen, die in den auflandigen Bedingungen gefährlich wird. Wir segelten die ganze Nacht vor der Insel
auf und ab und konnten erst früh morgens wieder an die Boje und verschliefen einen weiteren Tag.

Insgesamt blieben wir fast eine Woche in Niue, was für dortige Verhältnisse ein extrem langer Besuch ist. Segler bleiben im Schnitt nicht viel länger als zwei Tage - wohl wegen der unsicheren und extrem schaukligen Ankerbucht. Durch die Feierlichkeiten und der dadurch bedingten Nichtverfügbarkeit von Leihautos, hatten wir letztlich nur drei Tage um die Schönheiten der Insel zu besichtigen, was ein wenig knapp war. Aber das Wetter bestimmt die Segelreise und als sich die
perfekten Bedingungen für unsere nächste Etappe auftaten, mussten wir zugreifen.

Wieder sollte uns das Wetter verwöhnen und uns vier Tage lang perfekten Wind bescheren um uns schnell und direkt nach Suwarrow zu bringen. Aber auf See gibt es immer einen Wermutstropfen, manchmal auch mehr.

Die erste Einschränkung zur perfekten Passage war der Totalausfall des Wassermachers, der noch am Tag vor unserer Abfahrt aus Niue mehrere Stunden gelaufen war. Als ich ihn auf See am nächsten Tag anwerfen wollte, explodierte zunächst eines der beiden Wasserfiltergehäuse. Als ich dieses deinstalliert hatte, um das Gerät mit nur einem Filter zu betreiben, wurde klar, dass das Herzstück unseres Wassermachers blockiert, die Clarkpumpe. Ich habe zwar eine Ersatzpumpe an Bord und
baute diese auch gleich ein, aber die produzierte einen anderen Fehler, und das Wasser floss ohne Widerstand hindurch ohne genug Druck aufzubauen. Nach vier Stunden Schrauberei bei Seegang
musste ich aufgeben und hoffen, dass ich den Wassermacher bei unserer Ankunft in Suwarrow wieder in Gang bekomme, denn ohne Wassermacher die Reise nach Penrhyn und Kiribati fortzusetzen, wäre unverantwortlich gewesen. An beiden Örtlichkeiten bekommt man nur sehr schwierig Trinkwasser.

Der zweite Wermutstropfen der Etappe passierte kurz vor der Ankunft auf Suwarrow und war einfach dem Umstand geschuldet, dass die Sonne unterging. Wir können dort bei Dunkelheit nicht einlaufen.  Also wieder eine Nacht vor einer Insel auf- und absegeln... diesmal unter erschwerten Bedingungen, denn es regnet fast die ganze Nacht und bläst teilweise mit über dreißig Knoten.

Wermutflasche drei kommt kurz vor Mitternacht ins Spiel, als alle übernächtigt in den Seilen hängen, in Form eines laut kreischenden Alarms, als ich den Motor anlassen will. Ich bin noch dabei den Schock zu verdauen und Alternativpläne ohne Motor zu schmieden, als unser Mitsegler Rolf mit Wermutdusche Nummer Vier und der frohen Kunde kommt, dass er die vordere Toilettenschüssel komplett aus ihrer Verankerung gerissen hat - natürlich mitten im großen Geschäft plus dampfenden Haufen, der sich nun gleichmäßig überall im Bad verteilt.

Unnütz zu sagen, dass der Aufenthalt im wunderschönen Suwarrow für mich wieder geprägt war vom Privileg des Langfahrtseglers, der sein Boot an den schönsten und entlegensten Plätzen der Welt reparieren darf. Die Toilette ist inzwischen mit viel Klebstoff und Klebeband notdürftig zusammen geschustert, so dass sie ihren Dienst tut, solange man bei der Benutzung darüber schwebt. Der Motorschaden war nur ein Kriechstrom im Bedienpanel im Cockpit, welcher mit Sonne und Kontaktspray leicht zu beheben war. Der Wassermacher hat mich insgesamt zwei Tage beschäftigt
und fast zur Verzweiflung gebracht. Ich hatte eigentlich schon den allerallerletzten Versuch aufgegeben und nur aus reiner Sturheit noch einen definitiv-ultimativ-allerletzten Anlauf gestartet, der dann zur Erlösung führte.

Die vorläufig letzte schwierige Segelstrecke, weil ebenfalls gegen den vorherrschenden Wind, war von Suwarrow nach Penrhyn. Auch diesmal war das Wetter nett zu uns bescherte uns einen schwachen Trog und leichten Nordwind, so dass wir in den ersten drei Tagen gut nach Ost vorwärts
kamen und anschließend mit der vorhergesagten Windänderung auf die üblichen Ostwinde, nach Nord abdrehen und direkt zur Einfahrt des Atolls segeln konnten.

Einer der Wermutstropfen auf dieser letzten Etappe war die Unzuverlässigkeit der Nordwinde in den ersten Tagen, was dazu führte dass wir insgesamt einen Tag motoren mussten und wertvolles Diesel
verbrauchten, das wir uns gern für die intertropische Konvergenzzone aufgehoben hätten, wo notorisch wenig Wind weht, dafür aber oft ungünstige Strömungen wirbeln.

Schlimmer war aber die Krankheit von Michaela, die sich ankündigte sobald wir Suwarrow verlassen hatten und am Tag darauf mit Fieber und kräftigem Husten voll zuschlug, so dass sie nur wenige ihrer Wachen gehen konnte und trotz Schmerzmittel und inzwischen zwei verschiedenen
Antibiotika bis heute nicht voll auskuriert ist - sich aber schon deutlich auf dem Weg der Besserung befindet.

So wie die Genesung voranschreitet, sollte sie in ein paar Tagen wieder auf dem Damm sein und da wir nun den anstrengenden und schlecht planbaren Teil unserer Passage nach Hawaii hinter uns haben, freuen wir uns auf hoffentlich weniger ereignisreiche Tage. Wir werden auf jeden Fall noch eine Weile hier relaxen, bevor es weiter geht.

Dienstag, 7. November 2017

Penrhyn

Wir sind gut in Penrhyn eingelaufen und liegen seit 10:45 Uhr Ortszeit vor dem Haupdorf Omoka sicher vor Anker. Jetzt freuen wir uns auf ein paar Tage Urlaub!

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Fast da

Wir sind noch drei Stunden südlich der Einahrt von Penhryn - also fast da.
Position am 07.11. um 16:50UTC ist 09°16,1'S 158°08,4'W
Kurs 003° Geschwindigkeit 6,1 Knoten

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Montag, 6. November 2017

Wendepunkt erreicht

Heute morgen sind wir direkt südlich von Penhryn, unserem nächsten Ziel und es sieht so aus, als könnten wir den Rest des Weges Segeln.
Laut Vorhersage soll der Wind in den nächsten Stunden auf östliche Richtungen drehen und dann werden wir nach Norden abbiegen.
Alles gut an Bord. Michaela geh schon wieder Wache, obwohl sie noch viel hustet, aber nur rumliegen ist ja auch langweilig.
AM 6.11. um 16:30UTC sind wir bei 11°21,4'S 158°00,8'W
Kurs ist 083° und Geschwindigkeit 5,4 Knoten

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Sonntag, 5. November 2017

Flaute

Langsam aber sicher bewegen wir uns vorwärts. Es ist regnerisch und leider sehr wenig Wind, dafür aber Schwell aus Süd und Nordost.
Wir fahren unter Segel soviel wir können, aber wenn die Regenwolken nicht mit Böen nachhelfen, dann schlagen die Segel zu sehr in der Kreuzsee und wir müssen motoren.
Wir halten uns weiter östlich als die Luflinie zu unserem Ziel, da wir spätenstens morgen ostwind erwarten und dann genug Höhe haben, um nach Norden zum Ziel zu laufen.
Michaela geht es ein klein wenig besser, aber der Husten quält sie noch. Sonst sind alle wohlauf - auch Alita.
Unsere Position am 05.11. um 16:18 UTC (das ist Viertel nach 6 Uhr morgens Ortszeit) ist 12°17,8'S 159°44,6'W
Kurs 067° und Geschwindigkeit 5,5 Knoten.

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Samstag, 4. November 2017

Wenig Wind

Nach der Ausfahrt aus Suwarrow konnten wir bis in die Nacht schön segeln, dann verließ uns leider der Wind. seitdem tuckern wir weiter unserem Ziel entgegen.
Michaela ist am Abend leider krank geworden. Husten, Schnupfen, leichtes Fieber - wohl eine Erkältung die sich sie im regnerischen Suwarrow zugezogen hat.
Sonst sind alle wohlauf und die Technik funktioniert einwandfrei.
Am 4.11.17 un 1710 UTC sind wir in Position 12°48,4'S 161°24,3'W
Kurs ist 055° und Geschwindigkeit 5,5kn

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Freitag, 3. November 2017

Die Reise geht weiter

Nach knapp zwei Tagen Kampf mit Werkzeug gegen widerwilliges Equipment sind alle Schäden provisorisch behoben.
Toilette; Motor und Wassermacher tun wieder ihren Dienst ohne Murren. Die Wassertanks sind voll und wir ziehen weiter um der GEfahrenzone der nahenden Wirbelsturmsaison zu entfliehen.
Heute morgen verlassen wir Suwarrow und fahren in Richtung unseres nächsten Zieles Penhyn, wo wir in etwa 5 Tagen ankommen sollten. Natürlich gibt es tägliche Updates.

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