Wir sind am äußersten westlichen Rand von Französisch Polynesien, auf Maupihaa (Maupelia) angekommen und fühlen uns auf mehr als eine Art wieder auf die Tuamotus zurück versetzt. Hier fehlt erneut die vulkanisch, grünschwarze Insel in der Mitte des Atolls. Es gibt nur den Kranz von palmengekrönten Sandinseln außen herum. Und es fehlt zum Glück auch völlig der touristische Trubel, der die Society Inseln so gequält hat, und damit auch die einhergehenden vielen gestressten Menschen.
Zuletzt hat es uns ja doch noch erwischt. Ausgerechnet mitten im Inbegriff der paradiesischen Südsee, dort wo man es am wenigsten erwartet, auf der endlosen türkisblauen Badewanne im östlichen Bora Bora, hat man mir meine Hochseeangel aus der Halterung am Heckkorb geklaut, woraufhin ich die örtliche Wirtschaft mit einer Spende von knapp 400,- für entsprechenden Ersatz unterstützen musste.
Auf unseren Besuch in Maupiti mussten wir leider verzichten, da uns der Wetterbericht in die Irre geführt hat. Statt einer lauen Brise aus Ost, wie vorhergesagt, blies ein Starkwind aus Südost und damit war die berüchtigt schwierige Einfahrt voll auf der Wetterseite und völlig unbefahrbar. Während wir uns die Durchfahrt aus scheinbar sicherer Entfernung von gut 300 Metern genau ansahen und die schicken Surferkäme bewundert haben, die sich genau dort bildeten, wo wir hätten durchfahren sollen, überraschte uns eine besonders große Welle von hinten und brach sich bis in unser sonst so trockenes Mittelcockpit. Spätestens jetzt war klar, dass wir eine Einfahrt nicht wagen werden. Also haben wir die Segel wieder gesetzt und sind weiter nach Maupihaa gefahren.
Diese Atoll gibt zwar optisch nicht ganz so viel her wie Bora Bora, aber es gefällt mir- nicht nur wegen des ärgerlichen Ereignisses dort - trotzdem sehr viel besser. Die Ruhe hier ist eine Wohltat nach dem Trubel, den die permanente Flut von Flitterwöchlern auf Bora Bora verursacht. Auf den letzten hundert Seemeilen haben wir die Zivilisation, die Supermärkte, Restaurants, Veranstaltungen und den Großteil der anderen Segler zurück gelassen. Dafür haben wir Ruhe und Ursprünglichkeit wieder.
Was wir außerdem zurückgelassen haben ist das Baguette - wohl für eine lange Zeit. Wir werden es vermissen, das leckere, knusprige Stangenweißbrot, das es selbst auf den abgelegenen französischen Inseln zu kaufen gibt. Nun kommen wir nach Cook Island, die unter neuseeländischem und damit englischem Einfluss stehen - also lukullisches und bäckerisches Entwicklungsgebiet.
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Dienstag, 13. August 2013
Montag, 5. August 2013
Die Gesellschaftsinseln
Sie sind sehr schön, die Gesellschaftsinseln. Nicht umsonst sind Tahiti und Bora Bora fast weltweit jedem ein Begriff. Aber auch die unbekannteren, wie Moorea, Huahine und Raiatea haben ihre Reize. Anders als die Tuamotus, haben die Atolle auf den Gesellschaftsinseln nicht nur viele, kleine Korallensand- und Plameninseln am Riff außen herum, sondern zusätzlich in der Mitte noch mindestens einen großen, grünen Vulkanberg. Das sieht nicht nur auf Fotos gut aus. Man kann hier auch ein bisschen mehr unternehmen, wie z.B. Radeln und Wandern.
Und weil die Inseln so schön und vielfältig sind, trifft man hier auch wesentlich mehr Menschen. Hier lebt die große Mehrheit der Bevölkerung von Französisch Polynesien und natürlich sind hier auch die meisten Besucher - und damit hat man hier auch das größte touristische Angebot. Angefangen von jeder Form von Surfen, über Jetski, Helikopter, U-Boot, bis hin zu riesigen Meerwasseraquarien in denen man Schnorcheln kann und eingesperrten Delphinen mit denen man schwimmen kann, ist hier alles und noch viel mehr möglich. In dem bunten Zirkus wundert es dann auch nicht weiter, dass sich Herr Abramovish in der Gegend mit seiner ungewöhnlichen Yacht "A" herumtreibt.
Wir haben uns noch immer nicht ganz an den "Trubel" gewöhnt, obwohl Tahiti und damit das dichteste Gewühl bereits hinter uns liegen. Nachdem wir von dort aus der Marina Taina geflohen waren, haben wir Moorea besucht, die wahrscheinlich schönste Insel der Gegend. Wir waren auf Huahine, der freundlichsten und in Raiatea, der vielfältigsten Insel. Nun sind wir auf der berühmtesten Insel eingetroffen: Bora Bora.
Natürlich war jede atemberaubend schön, wie ihr auf den Fotos sicher schon gesehen habt - wobei ich zugeben muss, dass nach drei Monaten Palmen, Strand und türkisblauem Wasser bei mir ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten ist und ich das Paradies gar nicht mehr gebührend bestaunen kann.
Und da wir gerade vom Sündenfall sprechen: Hier auf den bevölkerungsreicheren Inseln des Paradieses ist deutlich zu beobachten, wie die globale Krise und stark zurückgegangene Besucherzahlen bei den freundlichsten und entspanntesten Menschen der Welt, schnöden westlichen Stress auslösen kann. Vereinzelt kommt es wohl bereits zu Diebstählen auf Yachten, was in einer Kultur, wo der eigene Status davon abhängt, wie reichlich man seine Gäste beschenkt, durchaus bemerkenswert ist. Noch Erstaunlicheres ist Freunden von uns widerfahren, die von fünf stämmigen Insulanern genötigt wurden Fotos von brechenden Wellen aus ihrer Kamera zu löschen, weil die Einheimischen die Existenz "ihres" Surferspots geheim halten wollten.
Uns ist zum Glück nichts Negatives wiederfahren und unser größtes Problem war, dass die letzten Wochen überraschend windig daher kamen. Im südlichen Pazifik hatte sich ein großes und kräftiges Hochdruckgebiet breit gemacht und das hat hier oben in den tropischen Breiten zu zwei Wochen kräftigem Wind aus Ost und damit auch zu ordentlichen Wellen geführt. Die meisten Yachten haben sich in dieser Zeit kaum aus dem Schutz der Atolle bewegt. Wir mussten raus, um unseren Zeitplan einzuhalten. Zum Glück sind die Distanzen zwischen den Gesellschaftsinseln nicht sehr groß, so dass wir nicht allzu lange durch geschaukelt wurden.
Nun freuen wir uns auf eine Woche mit lauem Wind und auf unseren nächsten Gast, der mit uns zu den Cook Inseln segeln wird. Endlich mal wieder eine längere Etappe. Ich hoffe, ich weiß noch wie das geht!
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Und weil die Inseln so schön und vielfältig sind, trifft man hier auch wesentlich mehr Menschen. Hier lebt die große Mehrheit der Bevölkerung von Französisch Polynesien und natürlich sind hier auch die meisten Besucher - und damit hat man hier auch das größte touristische Angebot. Angefangen von jeder Form von Surfen, über Jetski, Helikopter, U-Boot, bis hin zu riesigen Meerwasseraquarien in denen man Schnorcheln kann und eingesperrten Delphinen mit denen man schwimmen kann, ist hier alles und noch viel mehr möglich. In dem bunten Zirkus wundert es dann auch nicht weiter, dass sich Herr Abramovish in der Gegend mit seiner ungewöhnlichen Yacht "A" herumtreibt.
Wir haben uns noch immer nicht ganz an den "Trubel" gewöhnt, obwohl Tahiti und damit das dichteste Gewühl bereits hinter uns liegen. Nachdem wir von dort aus der Marina Taina geflohen waren, haben wir Moorea besucht, die wahrscheinlich schönste Insel der Gegend. Wir waren auf Huahine, der freundlichsten und in Raiatea, der vielfältigsten Insel. Nun sind wir auf der berühmtesten Insel eingetroffen: Bora Bora.
Natürlich war jede atemberaubend schön, wie ihr auf den Fotos sicher schon gesehen habt - wobei ich zugeben muss, dass nach drei Monaten Palmen, Strand und türkisblauem Wasser bei mir ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten ist und ich das Paradies gar nicht mehr gebührend bestaunen kann.
Und da wir gerade vom Sündenfall sprechen: Hier auf den bevölkerungsreicheren Inseln des Paradieses ist deutlich zu beobachten, wie die globale Krise und stark zurückgegangene Besucherzahlen bei den freundlichsten und entspanntesten Menschen der Welt, schnöden westlichen Stress auslösen kann. Vereinzelt kommt es wohl bereits zu Diebstählen auf Yachten, was in einer Kultur, wo der eigene Status davon abhängt, wie reichlich man seine Gäste beschenkt, durchaus bemerkenswert ist. Noch Erstaunlicheres ist Freunden von uns widerfahren, die von fünf stämmigen Insulanern genötigt wurden Fotos von brechenden Wellen aus ihrer Kamera zu löschen, weil die Einheimischen die Existenz "ihres" Surferspots geheim halten wollten.
Uns ist zum Glück nichts Negatives wiederfahren und unser größtes Problem war, dass die letzten Wochen überraschend windig daher kamen. Im südlichen Pazifik hatte sich ein großes und kräftiges Hochdruckgebiet breit gemacht und das hat hier oben in den tropischen Breiten zu zwei Wochen kräftigem Wind aus Ost und damit auch zu ordentlichen Wellen geführt. Die meisten Yachten haben sich in dieser Zeit kaum aus dem Schutz der Atolle bewegt. Wir mussten raus, um unseren Zeitplan einzuhalten. Zum Glück sind die Distanzen zwischen den Gesellschaftsinseln nicht sehr groß, so dass wir nicht allzu lange durch geschaukelt wurden.
Nun freuen wir uns auf eine Woche mit lauem Wind und auf unseren nächsten Gast, der mit uns zu den Cook Inseln segeln wird. Endlich mal wieder eine längere Etappe. Ich hoffe, ich weiß noch wie das geht!
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