Dienstag, 13. August 2013

Au Revoir Baguette

Wir sind am äußersten westlichen Rand von Französisch Polynesien, auf Maupihaa (Maupelia) angekommen und fühlen uns auf mehr als eine Art wieder auf die Tuamotus zurück versetzt. Hier fehlt erneut die vulkanisch, grünschwarze Insel in der Mitte des Atolls. Es gibt nur den Kranz von palmengekrönten Sandinseln außen herum. Und es fehlt zum Glück auch völlig der touristische Trubel, der die Society Inseln so gequält hat, und damit auch die einhergehenden vielen gestressten Menschen.

Zuletzt hat es uns ja doch noch erwischt. Ausgerechnet mitten im Inbegriff der paradiesischen Südsee, dort wo man es am wenigsten erwartet, auf der endlosen türkisblauen Badewanne im östlichen Bora Bora, hat man mir meine Hochseeangel aus der Halterung am Heckkorb geklaut, woraufhin ich die örtliche Wirtschaft mit einer Spende von knapp €400,- für entsprechenden Ersatz unterstützen musste.

Auf unseren Besuch in Maupiti mussten wir leider verzichten, da uns der Wetterbericht in die Irre geführt hat. Statt einer lauen Brise aus Ost, wie vorhergesagt, blies ein Starkwind aus Südost und damit war die berüchtigt schwierige Einfahrt voll auf der Wetterseite und völlig unbefahrbar. Während wir uns die Durchfahrt aus scheinbar sicherer Entfernung von gut 300 Metern genau ansahen und die schicken Surferkäme bewundert haben, die sich genau dort bildeten, wo wir hätten durchfahren sollen, überraschte uns eine besonders große Welle von hinten und brach sich bis in unser sonst so trockenes Mittelcockpit. Spätestens jetzt war klar, dass wir eine Einfahrt nicht wagen werden. Also haben wir die Segel wieder gesetzt und sind weiter nach Maupihaa gefahren.

Diese Atoll gibt zwar optisch nicht ganz so viel her wie Bora Bora, aber es gefällt mir- nicht nur wegen des ärgerlichen Ereignisses dort - trotzdem sehr viel besser. Die Ruhe hier ist eine Wohltat nach dem Trubel, den die permanente Flut von Flitterwöchlern auf Bora Bora verursacht. Auf den letzten hundert Seemeilen haben wir die Zivilisation, die Supermärkte, Restaurants, Veranstaltungen und den Großteil der anderen Segler zurück gelassen. Dafür haben wir Ruhe und Ursprünglichkeit wieder.

Was wir außerdem zurückgelassen haben ist das Baguette - wohl für eine lange Zeit. Wir werden es vermissen, das leckere, knusprige Stangenweißbrot, das es selbst auf den abgelegenen französischen Inseln zu kaufen gibt. Nun kommen wir nach Cook Island, die unter neuseeländischem und damit englischem Einfluss stehen - also lukullisches und bäckerisches Entwicklungsgebiet.

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