Montag, 5. August 2013

Die Gesellschaftsinseln

Sie sind sehr schön, die Gesellschaftsinseln. Nicht umsonst sind Tahiti und Bora Bora fast weltweit jedem ein Begriff. Aber auch die unbekannteren, wie Moorea, Huahine und Raiatea haben ihre Reize. Anders als die Tuamotus, haben die Atolle auf den Gesellschaftsinseln nicht nur viele, kleine Korallensand- und Plameninseln am Riff außen herum, sondern zusätzlich in der Mitte noch mindestens einen großen, grünen Vulkanberg. Das sieht nicht nur auf Fotos gut aus. Man kann hier auch ein bisschen mehr unternehmen, wie z.B. Radeln und Wandern.

Und weil die Inseln so schön und vielfältig sind, trifft man hier auch wesentlich mehr Menschen. Hier lebt die große Mehrheit der Bevölkerung von Französisch Polynesien und natürlich sind hier auch die meisten Besucher - und damit hat man hier auch das größte touristische Angebot. Angefangen von jeder Form von Surfen, über Jetski, Helikopter, U-Boot, bis hin zu riesigen Meerwasseraquarien in denen man Schnorcheln kann und eingesperrten Delphinen mit denen man schwimmen kann, ist hier alles und noch viel mehr möglich. In dem bunten Zirkus wundert es dann auch nicht weiter, dass sich Herr Abramovish in der Gegend mit seiner ungewöhnlichen Yacht "A" herumtreibt.

Wir haben uns noch immer nicht ganz an den "Trubel" gewöhnt, obwohl Tahiti und damit das dichteste Gewühl bereits hinter uns liegen. Nachdem wir von dort aus der Marina Taina geflohen waren, haben wir Moorea besucht, die wahrscheinlich schönste Insel der Gegend. Wir waren auf Huahine, der freundlichsten und in Raiatea, der vielfältigsten Insel. Nun sind wir auf der berühmtesten Insel eingetroffen: Bora Bora.

Natürlich war jede atemberaubend schön, wie ihr auf den Fotos sicher schon gesehen habt - wobei ich zugeben muss, dass nach drei Monaten Palmen, Strand und türkisblauem Wasser bei mir ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten ist und ich das Paradies gar nicht mehr gebührend bestaunen kann.

Und da wir gerade vom Sündenfall sprechen: Hier auf den bevölkerungsreicheren Inseln des Paradieses ist deutlich zu beobachten, wie die globale Krise und stark zurückgegangene Besucherzahlen bei den freundlichsten und entspanntesten Menschen der Welt, schnöden westlichen Stress auslösen kann. Vereinzelt kommt es wohl bereits zu Diebstählen auf Yachten, was in einer Kultur, wo der eigene Status davon abhängt, wie reichlich man seine Gäste beschenkt, durchaus bemerkenswert ist. Noch Erstaunlicheres ist Freunden von uns widerfahren, die von fünf stämmigen Insulanern genötigt wurden Fotos von brechenden Wellen aus ihrer Kamera zu löschen, weil die Einheimischen die Existenz "ihres" Surferspots geheim halten wollten.

Uns ist zum Glück nichts Negatives wiederfahren und unser größtes Problem war, dass die letzten Wochen überraschend windig daher kamen. Im südlichen Pazifik hatte sich ein großes und kräftiges Hochdruckgebiet breit gemacht und das hat hier oben in den tropischen Breiten zu zwei Wochen kräftigem Wind aus Ost und damit auch zu ordentlichen Wellen geführt. Die meisten Yachten haben sich in dieser Zeit kaum aus dem Schutz der Atolle bewegt. Wir mussten raus, um unseren Zeitplan einzuhalten. Zum Glück sind die Distanzen zwischen den Gesellschaftsinseln nicht sehr groß, so dass wir nicht allzu lange durch geschaukelt wurden.

Nun freuen wir uns auf eine Woche mit lauem Wind und auf unseren nächsten Gast, der mit uns zu den Cook Inseln segeln wird. Endlich mal wieder eine längere Etappe. Ich hoffe, ich weiß noch wie das geht!

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen