Freitag, 26. Dezember 2014

Stille Zeit


Passend zur Jahreszeit, war es in den letzten Wochen sehr still auf meinem Blog. Aber wir waren beileibe nicht untätig – ganz im Gegenteil. Die stille Zeit war sogar so ereignisreich, man könnte fast von Vorweihnachtsstress reden.

Nach meinem letzten Blogeintrag aus Tutukaka haben wir uns einen Platz im Stadthafen von Whangarei erkämpft – es war derart ausgebucht, dass wir trotz wochenlanger Vorreservierung fast nicht untergekommen wären. Dort haben wir Alita für die Südinsel fitgemacht und viele unserer Freunde besucht, die dort den Sommer verbringen werden.
Die Zeit hat für die sozialen Verpflichtungen gerade so gereicht, so dass wir auf dem letzten Drücker und leicht erschöpft mit dem Leihauto nach Auckland düsten um unsere Freunde abzuholen, die uns nun bereits über eine Woche auf unserer ersten Etappe begleiten.

Die kürzeste Route in den Süden von Neuseeland führt um die Nordspitze der Insel und natürlich wollten wir auf dem Weg auch alle Highlights streifen, die es hier zu besichtigen gibt. Also bestand die Tage der letzten Woche aus früh aufstehen, Strecke segeln, Ankern, Wandern und nach dem Abendessen in komatösen Schlaf fallen . So haben wir den Kiwtrail in Whangamumu, den Cliff Walk in Urupukapuka, die erste Hauptstadt Neuseelands Russell, die letzte Ruhestätte der Rainbow Warrior in den Cavalli Islands, den Kletterfelsen Duke’s Nose in Whangaroa und die nördlichste Stadt Neuseelands Mangonui besichtigt.

Dann war das Wetter günstig um das berüchtigte Cap Reinga zu umrunden, wo die Wellen aus zwei Meeren und starke Tidenströmungen in flachem Wasser zusammentreffen und für Segler sehr umgemütliche Bedingungen schaffen können, wenn man nicht vorsichtig ist. Aber wie immer, wenn man vor einem Seegebiet gebührenden Respekt hat, sucht man sich die Reisezeit entsprechend aus und so war Cape Reinga relativ friedlich und so eine eher beeindruckende als angsteinflößende Erfahrung.

Die letzte Nacht haben wir dann in Hokianga verbracht, wo nur wenig Segler hinkommen, weil die Einfahrt über eine seichte Sanddühne auf der sich fast immer Wellen brechen etwas trickreich sein kann. Die meisten segeln also hier eilig vorbei um möglichst schnell die sicheren Häfen im Süden zu erreichen, bevor der nächste Starkwind hohe Wellen aus Südwesten bringt.
Wir haben aber mal wieder Glück mit unserem großen Wetterfenster und konnten uns den Abstecher erlauben. Es hat sich echt gelohnt, wie ihr auf Michaelas Bildern sehen werdet. Die größte Sanddühne Neuseelands und die größten Kauribäume wohnen hier und sind den Ausflug definitiv wert.

 Jetzt geht es weiter und in gut zwei Tagen sind wir auf der Südinsel!  

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Vorbereitung auf die Südinsel

Es gibt nicht viel zu berichten, also keine Dramen oder anderes
Erzählenswertes. Uns geht es prima! Nach der Hitze in Fiji genießen wir
die angenehm kühlen Temperaturen und moderne Zivilisation in Neuseeland.
In den letzten Tagen sind wir ganz gemütlich von Opua Richtung Süden
gedümpelt und gerade in Tutukaka angekommen, wo wir auf einen freien
Platz in den Marinas von Whangarei warten. Dort wollen wir ein paar alte
Seglerbekannte wiedersehen und außerdem die letzten Vorbereitungen
für unsere Fahrt in den kalten Süden treffen.
In einer guten Woche kommen Freunde von Michaela zu Besuch mit denen wir
dann die erste Etappe um die Nordpsitze und dann die Westküste hinunter
nach Nelson angehen. Wir freuen uns schon sehr auf die hübschen Fjorde!
Michaela hat übrigens wieder neue Fotos in die Gallerie eingstellt -
angucken!

Dienstag, 25. November 2014

Gut angekommen

Sieben Tage haben wir von Fiji nach Neuseeland gebraucht. Am 25.11. um
zwei Uhr nachmittags hatten wir uns bei der Zollbehörde angekündigt und
ganz pünktlich, schon um 13:30 Uhr, haben wir unsere Landleinen am Zollsteg in
Opua vertäut. Die Formalitäten waren flott und problemlos erledigt
und bereits eine Stunde später war Alita und Crew offiziell ins schöne
Neuseeland eingereist und an einen schönen Liegeplatz in der Marina verlegt.
Die nächsten Tage werden wir erst einmal das Boot putzen und uns von der
Überfahrt erholen. In ein paar Tagen werden wir bereits wieder los machen
und uns gemütlich auf den Weg in den Süden machen.
Wir haben dieses Jahr schon genug Zeit in Opua verbracht und obwohl es sich
fast so anfühlt, als würde man nach Hause zurück kommen wird man hier
eher an die viele Arbeit erinnert.

Montag, 17. November 2014

Aufbruch aus dem Paradies

Wir haben ein gutes Wetterfenster nach Neuseeland und außerdem droht die
südpazifische Konvergenzzone nächste Woche über Fiji herzufallen, was
Starkregen, Gewitter und unplanbaren Starkwinde bedeutet und eine
Abfahrt sehr schwierig macht.
Also haben wir beschlossen Fiji schon heute zu verlassen und etwas
früher als geplant nach Neuseeland zu segeln. Wir haben nette HIlfe an
Bord, sind also zu dritt und werden cirka neun Tage nach Opua brauchen.
Natürlich gibt es jeden Tag neue Positionsmeldungen auf unserem Tracker
(auf Webseite und Blog unter "Wo ist Alita"), damit ihr unseren
Fortschritt quasi "Live" verfolgen könnt. Aber bitte keine Panik, wenn
die Meldung mal einen Tag ausbleibt - denn manchmal will die Technik
nicht so, wie man selbst.
Wir erwarten eine angenehme Passage. Außerdem freuen wir uns schon sehr
auf Neuseeland und die etwas kühleren Temperaturen, denn die letzten
Wochen hier waren sehr heiß.

Freitag, 31. Oktober 2014

Drama in Savusavu


Nein, keine Angst. Diese Katze leidet nicht an Ebola. Sie ist auch nicht am Verhungern. Das ist Mavis, die innig geliebte Rassekatze eines englischen Ehepaars und Auslöser einer herzzerreißenden Tragödie, welche sich in den letzten Monaten in Savusavu abgespielt hat.

Die englische Familie mittleren Alters hatte beschlossen ihre regnerische Heimat hinter sich zu lassen und nach Australien auszuwandern. Sie haben bereits das notwendige Visum, doch dann stellen sie fest, dass sie ihre zwei geliebten Katzen nicht in der Flugzeugkabine transportieren dürfen und die herzlosen Fluggesellschaften auch nicht zulassen wollen, dass die Dame des Hauses, mit ihren Katzen im Gepäckraum fliegt. Tatsächlich mussten sie mit Erschrecken im Kleingedruckten lesen, dass die Fluglinie keinerlei Garantien übernimmt, das die Katzen lebendig am Zielflughafen ankommen!

Statt also die Katzen einmal kurz für 20 Stunden zu sedieren und das Beste zu hoffen, beschließen die Engländer in ihrer grenzenlosen Tierliebe nach Australien zu Segeln. Ob sich die Katzen wohl darauf gefreut haben, dass sie mehr als ein Jahr lang auf einem Segelboot eingesperrt werden? Jedenfalls war es ein durchaus gewagter Schritt, auch vor dem Hintergrund, dass das Ehepaar keine große Segelerfahrung hat und die die Ehefrau stark unter Seekrankheit leidet.

Über viele Monate und zwei Ozeane hinweg kotzen also Katzen und Katzenmutter um die Wette und wider Erwarten geht alles gut, bis die Yacht mit der wertvollen Fracht Mitte 2014 auf Fiji ankommt und damit schon fast ihr Ziel erreicht hat. Es ist nur noch ein „Katzensprung“ bis nach Australien, als Mavis in Savusavu unter ungeklärten Umständen von Bord verschwindet, während das Ehepaar an Land ist.

Die Katzenmutter ist natürlich überzeugt davon, dass ihr Ersatzkind entweder gestohlen oder entführt wurde -  weil Mavis Wasser hasst und niemals von alleine ins Meer springen würde. Aber leider kommen keine Lösegeldforderungen und eine großangelegte Suchaktion, an der sich die Dorfbevölkerung beteiligt, bleibt ergebnislos. Auch heute, drei Monate nach seinem Verschwinden, fehlt jede Spur von Mavis. Man könnte meinen, dass die Tragödie hier beendet ist.

Aber weit gefehlt, denn Fiji – ähnlich wie alle anderen Länder im ozeanischen Raum – unternimmt große Anstrengungen die einzigartige heimische Flora und Fauna vor unerwünschten Einwanderern zu schützen. Deswegen muss bei der Einreise für jedes Haustier eine Kaution von $1600,- hinterlegt werden und die Besitzer der Haustiere müssen schriftlich versichern, dass sie ihre Haustiere nicht an Land lassen. Zuwiderhandlung steht unter Strafe.

Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass die Behörden in Fiji nicht besonders verständnisvoll auf Mavis‘ Verschwinden reagieren. Sie erheben eine Strafe in Höhe in von weiteren $1600,-, weil das Ehepaar offensichtlich nicht auf ihre Katze aufgepasst hat. Natürlich schmerzt zusätzlich zum Verlust des geliebten Haustiers ein Verlust von $3200,- (Kaution+Strafe) sehr. Aber im Katalog der möglichen Strafen ist das so ziemlich der kleinste Betrag, den die Behörde aufrufen kann.

Trotzdem fühlen sich die Engländer unfair behandelt und erheben Einspruch, denn sie sind sich keiner Schuld bewusst – und weil sie beide in England Polizisten waren, haben sie nicht nur Recht sondern kennen sich auch mit dem Gesetz aus.

Nun sitzen sie viele weitere Monate in Savusavu und warten neben der Rückkehr ihrer Katze – die Hoffnung stirbt zuletzt – nun auf ihren Gerichtstermin, in denen der Richter eine Strafe bis zu $50.000,- aufrufen kann. Außerdem ist nach dem Gerichtstermin dann Wirbelsturmsaison und die Katzenliebhaber müssen weitere 6 Monate bleiben, bis sie nach Australien weiterfahren können. Genug Zeit jedenfalls, dass sich vielleicht auch die zweite Katze aus reiner Verzweiflung das Leben nimmt und die Geschichte weiter geht! Wir halten Euch auf dem Laufenden!
Einen Bericht der Betroffenen selbst, findet ihr hier.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Fieber

Mein regelmässiger Post ist mal wieder mehr als überfällig. Aber in den letzten Wochen ist so viel passiert, dass ich nicht die Ruhe gefunden habe mich hinzusetzen und ein paar Zeilen zu schreiben.

Vor knapp drei Wochen ist Michaela nach Alitanien zurückgekehrt und seitdem sind wir viel gesegelt. Zunächst die tonganischen Gewässer nach Norden, dann hinüber nach Fiji und nun sind wir dabei die langen Strecke von der nordöstlichen in die südwestliche Ecke Fijis zurückzulegen.

Die gute Nachricht ist, dass es seit ein paar Wochen wieder jede Menge Bilder zu bewundern gibt. Micha stellt fast tägliche neue online, die ihr in der Fotogalerie bzw. im englischen Blog  bewundern könnt. Also schaut fleißig rein!

Die schlechte Nachricht ist, dass ich auch heute keinen echten Blogbeitrag zustande bekomme, weil wir wieder einen größeren Schlag segeln müssen und ich immer noch nicht ganz gesund bin. Ich habe mir in Savusavu eine indische Grippe (viele Menschen in Fiji sind indischen Ursprungs, weil die Briten diese um 1900 als Hilfsarbeiter importierten) eingefangen und laboriere seit Tagen daran herum. Das Fieber ist immer noch nicht ganz weg und deswegen sind die Gedanken langsam und die Finger auf der Tastatur holprig. Aber später diese Woche kommt ganz sicher ein neuer Beitrag, denn ich muss Euch unbedingt über ein großes Drama berichten, das sich in Savusavu abgespielt hat.

Montag, 29. September 2014

Facebook

Vor kurzem habe ich eine Untersuchung gelesen, die aufgrund wissenschaftlicher Daten behauptet, dass Facebook und soziale Netzwerke im Internet die Menschheit unglücklich und aggressiv macht. Vielleicht ist das ein Grund, warum ich so entspannt und glücklich bin – ich bin nicht bei Facebook!
Die Begründung der Wissenschaftler zu dem nicht ganz überraschenden Ergebnis ihrer Studie war, dass Benutzer der Internetnetzwerke ihr „zweites Leben“ im Internet deutlich positiver darstellen, als es in der harten Wirklichkeit ist. Da man aber an die virtuellen Freunde nicht nah genug heran kommt, um an ihrem Oberflächenlack zu kratzen und hinter die Kulisse zu blicken, ist man in der internationalen Scheinwelt von glücklichen, erfolgreichen und hübschen Freunden umgeben, bei denen im Vergleich das eigene echte Leben nicht mithalten kann.

Also was macht man? Ganz klar! Man beginnt ebenfalls zu Lügen und stellt sich und sein Leben im Internet viel besser dar, als es in Wahrheit ist. Warum? Weil man damit immer mehr virtuelle, falsche Freunde anlockt, die mit ihren Lügen dafür sorgen, dass ich mich noch schlechter fühle. Die Menschen sind komisch!

Die Krönung des Ganzen war eine Pressemitteilung letzte Woche. Eine junge Holländerin hat ihren „Freunden“ bei Facebook vorgespielt, dass eine mehrmonatige, wunderbare Reise durch Asien macht. Die Fotos, die das dokumentieren sollten, hat sie im Internet geklaut und sich teilweise hinein retuschiert. Ich bin ganz sicher, dass sie nicht die Erste, die so etwas macht. Sie ist nur die Erste, die damit so medienwirksam auffliegt - offenbar wird aus ihr keine gute Fälscherin.

Das arme Mädchen kann einem Leid tun. Wie verzweifelt muss man sein, wenn man seiner Umwelt eine lange Reise vorspielen muss, nur um dann von der internationalen Presse an den Haaren an die Öffentlichkeit gezerrt zu werden! Ich hoffe sie hat ein paar echte Freunde, oder alternativ einen guten Psychiater. Vielleicht ist sie aber auch geschickt und schlägt Kapital daraus. Es gibt einen großen Markt, auf dem man seine Peinlichkeiten vermarkten kann, um wie Naddl, Katzenberger und Konsorten die Gipfel des Trashfernsehens zu erklimmen.

Auf jeden Fall hat mich das Ganze zum Nachdenken gebracht. Wenn das alles wirklich so schlimm ist, wie die Wissenschaftler sagen, dann tragen wir auf Alita mit unserem Blog dazu bei, dass ihr daheim unglücklicher werdet! Das wollen wir nicht!

Wir lügen zwar keine Segelreisen vor, die wir nicht gemacht haben, aber wir lassen die langweiligen Teile immer und nervigen Teile häufig aus. Wir fotografieren auch nicht die hässlichen Orte und stellen die Bilder ins Netz. Mit unserer Auswahl von Geschichten und Fotos inszenieren wir also letztlich unser Leben schöner, als es wirklich ist. Das soll nicht heißen, dass wir hier draußen nicht total glücklich sind und alles echt phat großartig ist… Nein, Spaß beiseite: Natürlich ist nicht alles immer ganz so toll, wie es eventuell rüberkommt!

Damit ihr Euch also in Zukunft nicht ganz so schlecht fühlt, wenn ihr meine Beiträge lest, werde ich ab jetzt versuchen auch die schlechten Seiten einzubringen und ich werde Micha bitten, auch ein paar hässliche Orte zu fotografieren. Also fangen wir gleich an!

Wir haben Scheiß Wetter! Es ist nicht nur stark bewölkt und hat sogar ein wenig geregnet - aber leider bei Weitem nicht genug, dass es den Tonganern bei Ihrem Dürreproblem Linderung verschafft hätte. Wir haben Wind aus der falschen Richtung, der meinen Ankerplatz mit kurzen Wellen extrem ungemütlich macht. Außerdem ist ein Schwung kühler Luft angekommen, der dafür sorgt, dass sich die gesamte Luftfeuchtigkeit in eine Art Nebel verwandelt. Nun kann man keine hundert Meter weit sehen und die Feuchtigkeit setzt sich überall ab. Sogar im Inneren des Schiffes ist es inzwischen klamm und die Bettwäsche, die ich erst gestern gewechselt habe, fühlt sich an wie ein Waschlappen. Es erübrigt sich zu sagen, dass ich extrem schlecht geschlafen und geträumt habe!

Zu allem Übel quält mich tagsüber der örtliche Funktelefonbetreiber mit bis zu zwanzig Werbe SMSen täglich, die ich nicht abschalten kann. Hin und wieder sind sogar schlechte Witze drunter. Dieser hier kam gestern:

Facebook ist wie Gefängnis. Man verschwendet Zeit, spricht mit einer Wand und wird von wildfremden Menschen belästigt.

Donnerstag, 18. September 2014

Das unerwünschte Christkind

„El Nino“ - das Kind - ist wieder im Anmarsch. Rein wissenschaftlich gesehen, ist "El Nino" ein periodisch wiederkehrendes, natürliches Phänomen in dem sich warmes Wasser aus dem südwestlichen Pazifik nach Osten verschiebt und an der südamerikanischen Küste Meeresbereiche erwärmt, die normalerweise Kaltwasser führen. In Ecuador führt das regelmäßig  zur Weihnachtszeit dazu, dass die Fischschwärme plötzlich aus den Gewässern abwandern und die Fischer monatelang mit leeren Händen nach Hause kommen. Sie beobachteten diesen Effekt zuerst und  gaben ihm den Namen.

Aber das ist nicht das einzige Problem, welches dieses unerwünschte Christkind mit sich bringt. Es verursacht im ganzen Pazifikraum extreme Wetterkapriolen. Während an manchen Stellen so viel Regen niedergeht, dass es zu katastrophalen Erdrutschen, Überschwemmungen, Epidemien und letztlich Hungersnöten führt, sorgt es an anderen Stellen für Trockenheit, Wasserknappheit  und damit zu Ernteausfällen und ebenfalls zu Hungersnöten.


Dazu kommt, dass in „El Nino“ Jahren die Anzahl der tropischen Wirbelstürme deutlich erhöht ist und auch ihre Zerstörungskraft zunimmt.  Es werden Bereiche betroffen, die normalerweise von Wirbelstürmen verschont bleiben, wie z.B. die östlichen Inseln von Französisch Polynesien. Außerdem führt "El Nino" zu massenhaftem Korallensterben, der sogenannten Korallenbleiche; überall dort, wo das Wasser zu warm für die empfindlichen Lebewesen wird.


Ende des letzten Jahrtausends, als man wegen einer besonders starken Episode von El Nino begann den Ursprüngen und Auswirkungen  dieses Phänomens auf den Grund zu gehen, wusste man noch sehr wenig darüber. Auch heute ist man nicht viel schlauer.
„El Nino“ ist wohl kein Produkt der menschlichen Umweltverschmutzung, sondern ein zyklischer und natürlicher Prozess, der dem Temperaturausgleich dieses riesigen Ozeans dient. Die Häufigkeit und Stärke des unerwünschten Christkindes ist aber sehr wohl von der globalen Erwärmung beeinflusst.

Zumindest gibt es inzwischen ein Vorhersagesystem, damit die Bevölkerung in den betroffenen Regionen sich schon ein paar Monate im voraus darüber klar sein kann, dass sie wieder mal tief in der Scheiße stecken. Die Wissenschaftler und ihre Computermodelle schlugen zu Beginn des Jahres Großalarm. Ende des Jahres  sollte uns ein extremer "El Nino" heimsuchen, weil in den letzten Jahren sehr viel Wärme und damit überschüssige Energie in den Tiefen des Pazifiks gespeichert wurde, die nun nach einer Entladung sucht.


Inzwischen gibt es teilweise Entwarnung, denn viele der Alarmwerte scheinen sich beruhigt zu haben. Der offizielle Bericht sagt derzeit, mit einer Wahrscheinlichkeit von Zweidrittel voraus, dass uns ein mittelmäßig starkes El Ninjo Jahr bevorsteht.


Hier in Tonga führt das Phänomen normalerweise zu Trockenheit und kalten Wintern und das ist bereits deutlich der Fall. Mit teilweise bis zu 14 Grad niedrigen Nachttemperaturen im zurückliegenden Winter, hatten die Menschen für hiesiges Empfinden nahezu sibirische Verhältnisse. Viel Schlimmer ist, dass es seit Monaten in großen Teilen des Landes  nicht mehr richtig geregnet hat. Wir befinden uns derzeit zwar in der örtlichen Trockenzeit, aber so trocken war es schon lange nicht mehr.


Landesweit  wird die Bevölkerung bereits dringend dazu aufgerufen, Wasser zu sparen. In den Niuas,  in Haapais und in Teilen von Tongatapu herrscht bereits akuter Notstand. Einige Urlaubsresorts haben geschlossen, weil die Gäste nicht mehr duschen können. Das mag sich lächerlich anhören, aber für die Menschen hier, deren Wirtschaft zu einem sehr großen Teil von den Touristen in den zwei Monaten der Walsaison abhängig sind, ist das eine kleine Katastrophe.


Die großen Katastrophen jedoch, massive Ernteausfälle und schwere Wirbelstürme diesen Sommer, die drohen noch. Auch im Paradies machen sich die Menschen Sorgen!

Sonntag, 14. September 2014

Kalender 2015 sind da!

Michaela hat ihre berühmten Fotokalender für das kommende Jahr schon fertig!

Eine Vorschau der einzelnen Kalender gibt es in der Fotogalerie. Klickt einfach auf die Links neben den Bildern. Viel Spaß!

Freitag, 5. September 2014

Sehtest für Buckelwale

In den letzten paar Tagen war das Wetter perfekt für eine entspannte Segelreise in den Süden von Tonga. 4 Tage lang nur Sonnenschein und zwischen 10 und 15 Knoten Wind von querab - das sind traumhafte Bedingungen, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen kann. Alita und ich wollten von Neiafu im Norden bis ganz unten nach Tongatapu in vier Tageslichtdistanzen - also mit drei lauschigen Nächten vor Anker.

Das Ganze hätte so schön relaxed sein können, wären da nicht die Buckelwale, die hier gerade die Macht übernommen haben. Man kann keine Minute entspannt segeln, ohne dass irgendwo ein brunftiges Männchen seine zig Tonnen Lebendgewicht aus dem Wasser katapultiert - Guck mal wie schön ich fliegen kann! - bevor er mit einem gewaltigen Platscher wieder ins Wasser donnert. Diese Arschbomben sind echt vom anderen Stern! Man kann die Fontäne über Meilen sehen. Oft halten die liebestollen Männchen das Boot für eine potentielle Walfreundin und kommen bedenklich Nahe, um die Lage abzuchecken, so dass man ständig Ausschau halten muss, ob sich nicht einer in den Weg wirft. Also wirklich liebe Walmänner! Alita ist ein hübsches Mädchen, aber so leicht ist sie nicht zu haben. Und man muss wirklich nicht so nah ran schwimmen, um seinen Fehler zu bemerken... ich sag nur Fielmann!

In der ersten Nacht vor Anker wurde ich dann tatsächlich nach Mitternacht unsanft geweckt, weil ein besonders gestörter Walmann mit dem Vorspiel begonnen hatte. Nur wenige Meter von Alita entfernt, schlug er unentwegt mit seiner langen Brustflosse aufs Wasser und atmete laut. Dass der Typ bei den Damen nicht so erfolgreich war und sich bei Dunkelheit an Segelboote ran schleichen muss, das wundert mich allerdings nicht. Der sollte mal seinen eigenen Atem riechen! Mit etwas Seetang regelmäßig in den Zahnzwischenräumen putzen, dann klappt's vielleicht auch mit den Artgenossinnen! Ich war jedenfalls echt besorgt, dass der richtig zur Sache geht. Da gerade kein Kondom in Walgröße bereit lag und bevor er mir noch was kaputt macht, beschloss ich ihn mit der Taschenlampe auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Bei Licht betrachtet wirkte Alita wohl nicht mehr so sexy, also hat er sich verzogen.

Ich kann den Frust der Männchen schon verstehen, weil so ziemlich alle weiblichen Wale mit Nachwuchs beschäftigt sind und sich nicht die Bohne für die Männchen und ihre Kapriolen interessieren. Die Mütter liegen die meiste Zeit bewegungslos im Wasser, damit ihr Kinder in Ruhe Walmilch säugen können und das ist das nächste Problem beim Segeln. Ganz anders als die Männchen, machen die Weibchen nämlich überhaupt keinen Rabatz und sind nur ganz schwer zu sehen: Schwarzer Wal treibt in dunkelblauem Wasser. Wenn da die Sonne etwas dumm steht und die Wellenkämme überall Walbuckel machen, kann man selbst so eine vollschlanke Dame leicht mal übersehen.

Also kontrolliert man voraus ständig nach Blas - das ist die Wasserdampfwolke, die mehrere Meter aus dem Wasser schießt, wenn ein Wal ausatmet. Die kleinen Wale können oder wollen die Luft noch nicht so lange anhalten, deswegen atmen sie auch immer wieder zwischendurch, während sie Walmilch trinken. So kann man sie rechtzeitig sehen und ausweichen - normalerweise. Aber manchmal sieht man sie erst recht spät und oft sind Walmutter und Kind so beschäftigt, dass auch sie das Segelboot nicht kommen hören. Einmal konnte ich erst recht spät reagieren und bin trotz Ausweichmanöver relativ nah (in dreißig Meter Entfernung) vorbeigesegelt. Das Kleine ist wohl erschrocken und statt weg von Alita zu schwimmen, kam es direkt auf uns zu - und was noch viel schlimmer war: die Mutter hinterher! Da hilft alles Ausweichen nicht, wenn die Biester Gas geben, dann sind sie innerhalb von wenigen Sekunden viel schneller als ein Segelboot. Der Tiefenmesser zeigte zwei Meter und achtzig an, also schwamm Mama-Wal zirka dreißig Zentimeter unter meinem ausgefahrenen Schwert durch - zum Glück gab es keine Berührung.

Dafür gab es vor Anker in der nächsten Nacht einen kleinen Rumms, als ich gerade schlafen gehen wollte. So als ob eine große Welle das Boot bewegt und die Ankerkette lautstark ruckt. Aber wir lagen ganz ruhig, keine Wellen und auch kaum Wind. Irgend so ein Blindfisch von Wal muss also gedankenverloren in die Ankerkette geschwommen sein. Als ich an Deck nach dem Rechten sah, hatte der Rabauke schon Fersengeld gegeben.

Für eine entspannte Fahrt bei wunderbaren Wetter, war es also ein klein wenig aufregend - aber Alita ist heil in Nuku Alofa angekommen und ich hab nur ein paar Nerven gelassen. Es war trotzdem eine wunderschöne Fahrt, die ich jederzeit wieder machen würde. Es freut mich, dass die Wale hier so zahlreich versammelt sind und es ist eindrucksvoll, wie sie ihren Urlaub hier verbringen. In der Antarktis beginnt wieder der Ernst des Lebens für sie - besonders jetzt, wo die Japaner wieder 'forschen' wollen.

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Dienstag, 2. September 2014

Reisepräsentation in München am 14.9.2014, 16 Uhr im 089

Es ist amtlich. Am 14.9.2014 zeige ich Fotos auf Grossleinwand und erzähle dabei von unserer wunderbaren Seereise von Gran Canaria bis Neuseeland. Ihr seid alle eingeladen in unsere Reisewelt mit den Geschichten einzutauchen. Kommt um 16 Uhr ins 089 (http://www.089-bar.de/) am Maximiliansplatz 5 in München. Beginn Vortrag ist 16.15. Dauer. Ca 2h. Spätestens um 18.10 müssen wir die Räumlichkeiten verlassen. Wer Lust hat, kann im Anschluss mit mir wa essen gehen. Getränke gibt es vor und während der Veranstaltung an der Bar zu kaufen. Ich hoffe, ihr kommt zahlreich und bringt Freunde mit. Ich freue mich!

Michaela

Freitag, 22. August 2014

Vollversammlung der Buckelwale

Victor ist wieder zuhause, träumt aber noch von seinen Segelerlebnissen  in Tonga. Demnächst kommt  Michaela von ihrem langen Arbeitsaufenthalt in Deutschland zurück  an Bord und ich freue mich schon sehr auf sie.

Ich habe wieder angefangen zu Schreiben und verbringe ein paar Stunden jeden Tag damit. Nach fünf Jahren Abstinenz ist die Lust wieder da mit Wörtern zu spielen und Geschichten auf Papier zu bannen. Außerdem wollen wir versuchen mit Michaelas Bildern und meinen Texten ein paar Artikel zu veröffentlichen.  Das kleine Zubrot wäre nett, weil unsere Reisekasse durch die gründliche 10-Jahres-Wartung und die kleinen Umbauten von Alita ein großes Loch aufweist.

Wir haben außerdem gemeinsam  an der Reiseplanung für das nächste Jahr gearbeitet und die Ergebnisse sind inzwischen auf der Website veröffentlicht. Die Termine bekommen eventuell noch winzige Feinabstimmungen im Detail, aber im Großen und Ganzen stehen die Törns. Wenn ihr also wissen wollt, was wir in den nächsten Monaten so treiben bzw. schon mal Interesse an gewissen Strecken anmelden wollt, dann schaut doch rein.

Die Wale haben zur Zeit hier ihre Vollversammlung. An den richtigen Ankerplätzen kann man jeden Tag große Gruppen beobachten und ein paar sind immer dabei, die wild springen und mit den Flossen schlagen. Der Nachwuchs wächst von Tag zu Tag und in wenigen Wochen werden die ersten schon den langen Rückweg in die Antarktis antreten. Die letzten Walmütter mit ihren Kindern sind aber normalerweise noch bis Oktober hier. Es ist also nicht zu spät, wenn ihr uns und die Wale noch besuchen wollt.

Sonntag, 3. August 2014

Besuch in Tonga

Seit zwei Wochen ist Victor nun zu Besuch und wir kreuzen fleißig durch
die wunderbare Inselwelt Tongas. Die erst Woche hatten wir Südwinde und
waren deshalb auf die Vava'u Gruppe beschränkt. Wir haben fast alle
Ankerplätze im Osten der Gruppe besucht, waren einige Male draußen im
Blauwasser um Fisch zum Abendessen zu fangen, sind zwischen den Inseln
gesegelt, haben Wale beobachtet und Höhlen betaucht.Den Rest der Zeit
haben wir uns mit Wandern, Schnorcheln und Schwimmen vertrieben. Victor
ist ganz fasziniert von der Klarheit des türkisblauem Wassers und dass
man selbst in 20 Meter Wassertiefe den Grund noch prima sehen kann – ein
Anblick, an den ich mich schon so gewöhnt habe, dass ich es als normal
betrachte. Ich bin schon wieder zu lange hier, wenn ich die Augen eines
Besuchers brauche, um die faszinierende Schönheit dieses Landes zu
entdecken.

In der zweiten Woche kam dann der erhoffte Windwechsel und damit die
richtigen Bedingungen für einen Ausflug in die Ha'apai Gruppe. Die
Überfahrt kann man bei Tageslicht schaffen, wenn man ein zeitig
losfährt. Wir haben die erste Chance genutzt und es war ein wenig rauh,
da sich der Wind mal wieder nicht an die Voraussage hielt und nicht ganz
so östlich blies, wie er laut dem Wettervorhersage-Computermodel
eigentlich sollte – aber dank der neuen Sprayhood blieb es im Cockpit
trocken und komfortabel.

Eine ganze Zeit lang wurden wir in den höchsten Wellen von drei
adoleszenten Walen verfolgt. Die Jungs waren so interessiert an uns,
dass ich die Fischköder einholen musste, weil ich befürchtete sie zu
verletzten. Tatsächlich kamen sie so nahe ans Heck von Alita, dass wir
sie fast hätten streicheln können.

Überhaupt muss man inzwischen ständig auf der Hut sein, dass man nicht
aus Versehen einen Wal überfährt. Die ersten Walkühe haben inzwischen
Babies bekommen und dümpeln tagelang stationär im Wasser, während der
Nachwuchs um sie herum tobt, wenn er nicht gerade gesäugt wird. Die drei
Meter großen „Kleinen" müssen in den nächsten paar Wochen viel von der
nahrhaften Muttermilch trinken, damit sie noch größer und noch stärker
werden und für den langen Rückweg in die Antarktis im October gewappnet
sind.

Wenn man ganz vorsichtig ist und gebührend Abstand hält, kann man die
Mütter mit ihren Kindern beobachten, ohne sie zu stören – zumindest
lassen sie sich hier in Tonga nicht stören, denn sie sind menschliche
Schwimmer gewöhnt. Die Haupteinahmequelle der örtlichen Tourunternehmer
ist das Schnorcheln mit den Walen, wobei die Schnorchelführer sehr drauf
bedacht sind, dass die Touristen den Walen nicht zu dicht auf den Pelz
rücken. Anbei ein Bild von Victor bei einem seiner Walschnorchelgänge.

Inzwischen sind wir wieder zurück in Vava'u, wo Victor seine letzten
Tage in Tonga verbringen wird. Immer wenn er sich darin erinnert, dass
er in wenigen Tagen in seinen Flieger zurück nach Neuseeland und dann
Deutschland steigt, wird er fast ein wenig wehmütig. Damit das nicht
passiert gibt es jede Menge Ablenkungsprogramm. Er hat gelernt zu
Skurfen – also auf einen Surfbrett hinter dem Dinghy Wasserski zu fahren
und auf Palmen zu klettern. Außerdem werden wir noch ein paar
Ankerplätze besuchen, die wir bisher ausgelassen haben, damit zu Zeit
zum Flug wie im Flug vergeht.

Dienstag, 15. Juli 2014

Die verpasste Meisterschaft

Ich bin weiterhin in Vavau, der nördlichsten Inselgruppe von Tonga und
inzwischen ganz alleine mit Alita. Letzte Woche ist der Rest der Crew
ausgestiegen, die mich von Neuseeland aus begleitet hat. Vielen Dank
nochmal auf diesem Wege anMarius und seine Kochkünste und an Matt für
seineFischkünste. Ich hab noch nie so gut und ausgiebig Fisch gegessen,
wie in den letzen Wochen!

Eigentlich wollte ich ja in der Nähe des Hauptdorfes Neiafu bleiben,
damit ich die Finalspiele der WM sehen kann. Doch da haben mir die
Tonganer bzw. die Fijianer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die
Fernsehgesellschaft aus Fiji, die den Norden von Tonga mit
Satellitenfernsehen versorgt, hat die Vermarktungsrechte nur für ihr
Land erworben – also keine WM im Tonganischen Fernsehen! Für
Livestreaming ist das Internet hier viel zu langsam und da sich in
Ozeanien sowieso niemand genug für Fußball interessiert, um zum
Frühstück schon so viel Aufwand zu betreiben, ist die WM in Vavau
kurzerhand ausgefallen. Umso ärgerlicher für mich, dass die Bundeself
ausgerechnet dieses Jahr den Pokal holt! Aber auch wenn ich nicht dabei
sein konnte und mich sehr darüber ärgere, gratulatiere ich Allen die
durchs Mitfiebern zum Titel helfen konnten.

Statt mich über Schiedsrichterfehlentscheidungen und stolpernde Stürmer
ärgern zu müssen, hing ich also auf den gut geschützten, friedlichen
Ankerplätzen der Inselgruppe herum, genieße die erzwungene Ruhe und
schreibe. Vom gestrigen Ankerplatz aus konnte man die große südliche
Lagune einsehen, wo sich einige Male die Wale tummelten. Inzwischen sind
sie in größeren Zahlen hier. Vorgestern wurde eine Gruppe von 9 Walen
gesichtet und es werden immer mehr.

Am Wochenende kommt Victor zu Besuch, der in Neuseeland schon mal auf
Alita war. Er bringt seinen brasilianischen Freund Bruno mit, falls die
beiden nach dem Halbfinale noch miteinander sprechen! Die
Wettervorhersage sieht gut aus und wenn die Bedingungen mitspielen,
werden wir ein paar Ausflüge zu den abgelegenen Inseln machen. Ich freu
mich schon.

Anbei – falls der Upload klappt - noch ein Bild von Kalefisia, wo wir
vor ein paar Wochen waren.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Die Wale kommen

Ein Blas und kurz darauf ein paar eindrucksvolle Flossenschläge mit meterhohen, weißen Schaumfontänen - nur ein paar hundert Meter entfernt. So hat sich heute die erste Begegnung mit einem Wal angekündigt. Seit ein paar Tagen schon hören wir von vereinzelten anderen Seglern, dass die Wale in Tonga angekommen sind. Heute sehen wir sie selbst zum ersten Mal dieses Jahr. In den nächsten Wochen wird die ganze Horde eingetroffen sein und dann wird das, was wir heute gesehen haben, zu einem täglichen Schauspiel. Höchste Zeit die neue GoPro-Kamera ausführlich testen. Hoffentlich gelingt es mir im nächsten Monat ein paar gute Aufnahmen zu machen. Zeigen kann ich sie aber erst späte, wenn ich in Samoa besseres Internet habe.

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Montag, 23. Juni 2014

Pangai

Nach ein paar weiteren malerischen Zwischenstationen sind wir in Pangai angekommen, der Hauptstadt der Ha'apai Inselgruppe von Tonga. Hier sind nun auch die Auswirkungen des starken Wirbelsturms zu spüren, der hier vor ein paar Monaten im Südsommer getobt hat. Die Sturmmauer des Hafens ist teilweise leicht beschädigt, die hübschen Bäume auf der Uferpromenade haben viele Äste verloren, das Dach der neuen Markthalle ist an einer Stelle eingestürzt und von einigen Häusern in Wassernähe steht nur noch das Fundament.
Trotz der Schäden bin ich aber letztlich überrascht, wie viel den Sturm überlebt hat. Die meisten Häuser hier sind eher Bretterbuden mit genagelten Blechdächern. Man glaubt kaum, dass diese einem Wirbelsturm der Kategorie 5 mit Windstärken von knapp 200 Stundenkilometer standgehalten haben. Eigentlich gibt es nur dort schlimmere Schäden, wo zusätzlich zum Wind auch das Wasser über die Ufer getrieben wurde und Wellen bei der Zerstörung geholfen haben.
Leider kann ich seit wir Neuseeland verlassen haben keine Fotos posten, da das Internet hier in Tonga äußerst schlecht ist. Es wird also wahrscheinlich auch die nächsten Monate keine Fotos geben - tut mir leid.
Wir werden in den nächsten Tagen weiterfahren, da es hier in Pangai keinerlei Frischwaren gibt. Die Einwohner, die normalerweise den Markt betreiben, sind wohl alle mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Wir werden also nach Vava'u fahren müssen um zu proviantieren und dann wieder zurück fahren.

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Dienstag, 17. Juni 2014

Ha apai

Wir haben ein paar Tage in der Nähe von Tongatapu verbracht. Erst waren wir im Hafen beim Einklarieren und Vorräte auffüllen. Dann lagen wir außerhalb vor Anker, bei den Inselchen Atata und Pangaimotu, wo Big Mama eine Bar hat - und natürlich haben wir unsere gelungene Überfahrt gebührend gefeiert.
Am Wochenende sind wir dann zur Ha'apai Gruppe aufgebrochen. Die "Überfahrt" ging recht flott. Nach nur 7 Stunden haben wir vor Kalefisia den Anker gesetzt. Das ist ein wunderschöner Ankerplatz, bei dem man vor einem Sandstrand unter einem weißen Kliff in klarem Wasser zwischen Korallenriffen ankert und fast rund herum brechende und tobende Wellen beobachten kann. Es ankern nicht viele Leute hier, weil es sehr schauckelig ist, wenn man die Längsachse des Bootes nicht quer zu den Wellen ausrichtet - und dazu braucht man mindestens zwei Anker und ein paar gute Ketten, was viele nicht zu haben scheinen. Wir waren drei Tage dort und außer uns haben nur zwei andere Boote dort versucht zu ankern - alle anderen sind sofort weiter gefahren. Die beiden Mutigen sind nach einer Nacht weitergefahren, weil sie ganz schrecklich herumgeschauckelt wurden und das obwohl sie gesehen haben, dass wir ganz ruhig lagen. Sie wollten aber weder Hilfe noch Rat annehmen. Manchmal fällt es mir echt schwer, meine Seglerkollegen zu verstehen.
Inzwischen sind auch wir weiter gezogen, zu einem fast noch schöneren Ankerplatz vor Telekivavau. Hier liegt man ein klein wenig geschützter, in einer kleinen Lagune zwischen Insel und Riff. Auf der Insel ist eine verlassene Hotelanlage, die wir heute erforschen wollen. Wir sind schon sehr gespannt.

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Donnerstag, 5. Juni 2014

Angekommen in Nuku Alofa

Nach zwei anstrengenderen Segeltagen sind wir sind gerade in der Hauptstadt von Tonga angekommen. Die ganze Fahrt war "Am Wind", also mit starker Schräglage und ruppigen Wellen. Der Wind hat stetig zugenommen und nachdazu hatten wir die ganze Zeit mindestens 1 Knoten Gegenströmung. Kein Problem für das Boot, aber unangenehm für die Mannschaft. Meine Crew ist bei diesen Bedingungen an ihre Grenzen gekommen - einer musste sich übergeben und der Andere war kurz davor.
Für Alita und speziell den neuen Dodger war diese Etappe ein weiterer guter Test, nach dem großen Umbau. Trotz jeder Menge überkommendem Wasser, war es im Cockpit bist zum Schluss trocken. Nur kleine Spritzer haben sich unter den seitlichen Vorhängen durchgeschlichen. Auch das neue Großsegel hat sich erneut bewährt. Selbst im zweiten Reff liefert es noch kräftigen Vortrieb, wo das alte Segel nur gebremst hat.
Wir sind nun alle ein bißchen müde, aber alle sehr glücklich - die beiden Crewmitglieder, weil wir endlich da sind - und ich, weil es trotz der schweren Bedingungen eine Kaffeefahrt war.

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Mittwoch, 4. Juni 2014

Unterwegs nach Tonga

Wir haben Minerva Nord verlassen und sind nun auf dem WEg nach Tonga.
Eigentlich wollten wir ja nochmal nach Südminerva, aber leider wird nun, da die Gezeiten wieder besser werden, das Wetter schlecht. Aber so ist das eben beim Segeln. Den Fahrplan bestimmt die Natur.
Wir hatten eine schöne Zeit in Mierva, haben einige Lobster gefangen, ein paar Mahimahi (Goldmakrelen), einen massigen Snapper und einen großen Thunfisch von 23kg. Man hat uns also mit Meeresfrüchten verwöhnt. Gestern abend, etwas außerhalb von Minerva haben wir dann sogar noch eine Schule kleine Wale bewundern dürfen. Wir vermuten es waren entweder Fake Killerwale oder Pilotwhales.
Heute Nacht kommen wir wohl auf Tongatapu an, wo wir morgen einklarieren.

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Dienstag, 27. Mai 2014

Umzug nach Nord Minerva

Leider war das Wetter gestern nicht besonders gut. Ein Trog zog über uns hinweg. Es hat viel geregnet, der Himmel war den ganzen Tag bedeckt und es hat aus allen Himmelsrichtungen geweht. Wegen des schlechten Wetters haben wir den geplanten Tauchausflug ausfallen lassen und auch heute morgen war das Wetter nicht sehr einladend. Wellen aus Westen haben in die Lagune gedrückt und der Wind war unangenehm.
Also haben wir kurzerhand heute morgen den Anker in Süd-Minerva gelichtet und sind nach Nord-Minerva umgezogen, wo wir bereits mittags wieder gut verankert waren. Der Umzug war ohnehin spätetens für morgen geplant, da nun in der Tidenberechnung die Springzeit beginnt. Es ist Neumond, das heißt Mond und Sonne ziehen die nächsten Tage fast gleichzeitig über uns hinweg - und das bedeutet höhere Hochwasser, was in Südminerva zu argem Geschauckel führt.
Das Riff dort ist nicht besonders hoch und so kommt bei Hochwasserstand immer Welle über. Die schwappt praktisch auf allen Seiten über das kreisrunde Riff und setzt sich im Inneren fort. Das bedeutet eine unangenehme Kreuzsee für eine gute Stunde zweimal am Tag.
In Springzeiten ist das Geschauckel stärker und hält länger an - und das ist der Grund warum wir nun eine Woche in Nord-Minerva leigen. Hier ist das Riff so hoch, dass mal selbst bei Springtidenhochwasser ruhig liegt. Leider ist es hier zum Schnorcheln und Tauchen nicht so schön, aber dafür kann man hier besser Langusten jagen und lecker zubereiten. Außerdem müssen wir Brot backen und Bier abfüllen - uns wird also sicher nicht langweilig.

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Samstag, 24. Mai 2014

In Minerva Süd

Eine Traumpassage. Nach fünf Tagen Champagnersegeln, mit einigen Tagen und Nächten unter Spinnaker sind wir gerade in Minerva Süd eingelaufen und liegen nun vor Anker. Vor uns das Riff und hinter uns geht die Sonne unter. Jetzt gibts erst mal ein, zwei Ankerbier und frischen Fisch vom Grill, den wir beim Einlaufen gefangen haben. Hier werden wir ein paar Tage bleiben!

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Dienstag, 20. Mai 2014

Alles wie erwartet

Wir sind nun zwei Tage unterwegs auf der Fahrt ins Minerva Riff und mit ca. 150 Seemeilen pro Tag voll im Plan.
Am ersten Tag mussten wir 5 Stunden motoren um dem Windschatten von Neuseeland zu entkommen, danach hatten wir sehr leichten Wind, aber immer gerade genug zum Segeln. Gestern Nacht haben die Wellen stark zugenommen, leider nicht so der Wind. Also sind wir derzeit hauptsächlich damit beschäftigt die Segeln nicht allzu sehr schlagen zu lassen. Ich erwarte, dass sich die Situation im Laufe des Tages beruhigt und die Fahrt wieder gemütlich wird.
Gestern hat MAtt 4 Fische gefangen - zwei kleine Tunas und zwei kleine Goldmakrelen. So kann es weitergehen - noch etwa drei weitere Tage.

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Sonntag, 18. Mai 2014

Neuseeland ade

Es ist so weit - endlich. Alle Arbeit ist getan, Alita ist schöner, komfortabler, sicherer und fitter denn je und hier werden die Nächte saukalt. Die Baume färben sich bereits dunkelrot und das erste Herbstlaub weht auf kühlen Böen durch die Straßen. Der Winter hält mächtig Einzug und damit wird es höchste Zeit in den warmen Norden zu fliehen.

Morgen Vormittag wollen wir mit zollfreiem Diesel auftanken, die Behördengänge erledigen und dann die Leinen loswerfen – unser Ziel Tonga, mit einem langen Zwischenstopp in den Minerva Riffs.

Meine Crew, Marius und Matt, ist etwas aufgeregt. Es ist schließlich ihre erste große Reise auf Alita. Aber auch mein Blutdruck steigt gerade ein wenig. Es war eine lange Zeit in Küstennähe und ich muss die Seebeine erst wieder etwas strecken, bevor die Routine zurückkehrt. Aber spätestens übermorgen ist sicher wieder alles wie gewohnt – außer dass Michaela auf dieser Überfahrt schwer fehlen wird!

Das Wetter sieht gut aus. Ein Tief zieht etwas östlich von uns nach Süden durch und verschafft uns südöstliche Winde, die uns hoffentlich zügig vorwärts bringen. Später folgt dann eine kleiner Ausläufer, der uns mit südwestlichen Winden den Rest des Weges vorwärts schiebt. Es sieht jedenfalls nicht so aus, als müssten wir viel motoren.

Für alle die unseren Trip genau verfolgen wollen, gibt es nun einen Tracker auf der Website und auch im Blog. Dort werde ich versuchen jeden Tag eine aktuelle Position zu posten und gelegentlich wird es auch hier einen kurzen schriftlichen Report von unterwegs geben.

Samstag, 3. Mai 2014

Entschleunigung

Erstaunlich wie schnell sich alles verändert. Während den Arbeiten an Alita waren nie genug Stunden an einem Tag. Immer wieder war ich abends erstaunt, dass die Sonne schon untergeht und wie wenig ich erledigt hatte. Die Zeit verging im Flug.

Nun ist die schwere Arbeit getan und alle Neuinstallationen sind getestet. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist Alita bereit für einen weiteren Trip hinaus aufs blaue Meer, zu den grünen pazifischen Inseln, den weißen Stränden und den türkisen Gewässern. Gerne würde ich endlich aufbrechen und die Nordinsel von Neuseeland - den Ort, den ich in Zukunft immer mit jeder Menge Arbeit in Verbindung bringen werde - physisch und auch emotional zurücklassen und die Früchte meiner Arbeit genießen. Aber ich muss noch auf ein paar Ersatzteile für den Wassermacher und ein günstiges Wetterfenster warten. Und plötzlich vergeht die Zeit schleppend langsam.

Immerhin ist das Wetter gut und so hing ich die letzten Tage mit meinem Besucher Victor - der Sohn einer Freundin von Michaela – zwischen den Inseln in der Bay of Islands herum. Wir wollten eigentlich segeln, aber Wind ist keiner und so fischen wir, paddeln mit dem Kajak durch die Gegend und klettern in den Mast um uns die Zeit zu vertreiben.


Heute waren wir auf einer der Inseln spazieren und hatten ein paar wirklich wunderschöne Ausblicke. Das hat mich wieder ein bisschen auf die Erde zurück geholt. Ich habe gemerkt, dass ich viel von dem was ich in den letzten Jahren auf See gewonnen hatte – nämlich die Ruhe im Jetzt zu leben, die Gelassenheit sich den Genuss des Augenblicks nicht von Sorgen über die Zukunft und den Belastungen der Vergangenheit trüben zu lassen.


Nach den Monaten der Arbeit an diversen Projekten, hat sich mein Blick wieder viel zu sehr auf die Zukunft gerichtet. Im Geiste war ich bereits weit weg, draußen auf dem Meer, statt hier wo ich gerade sein sollte. Das hatte ich eigentlich schon mal verinnerlicht, dass man das Leben nicht in der Zukunft genießen kann, sondern immer nur im Jetzt. Zum Glück gibt es immer wieder Momente, die einen an die wichtigen Dinge im Leben erinnern.




Montag, 14. April 2014

Endlich wieder auf Tour

Seit ein paar Wochen ist Alita nun wieder im Wasser und wir beide waren
nun schon einige Male auf kleinen Touren in der Bay of Islands
unterwegs. Am Samstag ging es nun endlich mal wieder raus aufs offene
Meer. Great Barrier Island war unser Ziel, eine große Insel vor der
Ostküste Neuseelands, die soweit ab vom Schuss ist, dass es dort etwas
rustikaler zugeht.

Hier ein Bild von einem der Aussichtspunkte über Port Fitzroy auf Great
Barrier Island. Das ist die größte Stadt der Insel. Sie besteht aus
einem Steg, an dem die Fähre anlegt, einem kleinen Lebensmittelladen,
einer Bäckerei (die dreimal die Woche für jeweils eine Stunde geöffnet
hat) und dem Yachtclub, der ein winziges Containergebäude ist.




Es tut richtig gut mal wieder unterwegs zu sein - verdammt gut. Es war
eine sehr, sehr lange Zeit, die wir in Opua tagein tagaus mit Wartungs-
und Verbesserungsarbeiten verbracht haben. Es fühlt sich fast so an, als
hätte ich Alita einmal komplett auseinander genommen und wieder
zusammengebaut. Die Fahrt hier raus, war also praktisch eine
Jungfernfahrt. Natürlich war ich durchaus zuversichtlich, dass auch
alles so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber die
letzten Zweifel kann man nur in der Praxis ausräumen. Es bedeutet ja
nicht automatisch, dass etwas was neu eingebaut oder frisch gewartet
wurde, auch wirklich reibungslos funktioniert. Wie leicht passiert mal
ein Fehler.

Um es vorweg zu nehmen, ich bin sehr glücklich mit den Ergebnissen
unserer Arbeit. Der neue feste Unterstand ist ein riesiger
Komfortschritt. Das neue Großsegel macht große Laune, macht mehr
Vortrieb und ist gut zu Bedienen. Die Kühlschränke sind purer Luxus,
genauso wie der gewonnene Stauraum. Und vor Allem ist sie wieder richtig
hübsch – innen wie außen.




Ein paar Kleinigkeiten habe ich entdeckt an denen ich noch drehen will.
Aber in den nächsten Wochen werde ich es ruhiger angehen - nur noch eine
paar Stunden am Tag Schrauben, nebenher entspannen, fischen, lesen,
spazieren gehen und natürlich viel segeln, um alles auf Herz und Nieren
testen, bevor wir dann im Mai auf die nächste große Reise gehen.

Montag, 17. März 2014

Sie schwimmt wieder

Selten war ein Tag so schön wie dieser. Nach zwei Monaten auf Land, darf Alita endlich das Trockendock verlassen. Es war schön bei Peter und wir haben gemeinsam viel Arbeit geschafft. Aber nun ist es echt Zeit.




Man merkt, dass auch Alita sehr gern wieder im Wasser ist. Alles funktioniert einwandfrei. Der Motor lief schon, als ich den Zündschlüssel kaum gedreht hatte. Der Bugstrahler schnurrt nun so leise, dass man ihn kaum hört. Es war toll die ersten Meter durch den Hafen an den Pier zu fahren. Ach wie habe ich es vermisst. Sie schwimmt wieder!



Hier liegen wir nun die nächste Woche. Der neue Baum muss noch drauf und die Segel kommen zurück und dann verbringe ich mindestens eine Woche in einer abgelegenen Bucht. Wir haben es verdient!

Donnerstag, 13. März 2014

Am Montag darf Alita wieder baden gehen

Ich bin saumüde, deswegen nur ein paar Bilder.

Antifouling ist drauf,

 
 alles ist wieder drin und dran ,


 und die neue Sprayhood ist soweit fertig

 

und  auch die Kühlschränke haben ein schönes Zuhause.



Alles auf Kante genäht, denn am Samstag kommt ein tropischer Sturm mit viel Regen vorbei. Haben alles gerade noch hinbekommen, bevor das schlechte Wetter beginnt.

Am Montag Abend kommt dann endlich der Lift und am Dienstag in der früh dürfen wir endlich wieder ins Wasser. Wir können es kaum erwarten...

Samstag, 1. März 2014

Alles wird gut

Ich kenn da ein paar Leute, die schon gespannt auf die Fotos warten. Sorry, dass ich letzte Woche gar nicht gepostet habe, aber ich war abends entweder aus, oder einfach zu müde um Sinn zu machen.

Die Projekte schließen sich so langsam und alles wird gut! Der neue Stauraum ist praktisch fertig, bis auf ein paar kleine Details. Wir haben oben das Bett etwas verbreitert und das untere Bett zum Lager für mein Werkzeug und die großen Sachen gemacht, z.B. das Klappfahrrad.



Auch die neuen Kühlschränke sind so gut wie eingebaut. Ein paar Brettchen und Abschlüssleisten müssen noch dran und dann wird das Ganze noch lackiert.



Das neu verschlossene Heck ist ebenfalls fertig und glänzt in der Sonne. Nun kann kein Wasser mehr in die Staukästen laufen.


Und da war doch noch was… ach ja! Die neue Sprayhood und das Sonnendach! Wir ihr seht sind auch die fast fertig.


Da müssen noch die hinteren Stützen aus Edelstahl gebaut werden und die Luken und Fenster kommen natürlich noch rein.


Ist recht schick geworden und saukomfortabel. Man kommt nun problemlos seitlich aus dem Cockpit rein und raus und kann auf dem Deck ungehindert die gesamte Bootslänge ablaufen – vorher war da immer der blöde Ständer vom Sonnendach, an dem man sich vorbeidrängeln musste. Nass werden wir im Cockpit auch nicht mehr! Echt prima.

Dem aufmerksamen Fotogucker wird aufgefallen sein, dass der Baum weg ist. Ich trenne mich nun endgültig von dem blöden Baumrollreff und gehe zu einem normalen Einleinen-Binde-Reffsystem. Es hat einfach zu vielen brenzligen Situationen geführt, dass wir das Großsegel nur auf Am-Wind-Kursen verkleinern konnten.

Der neue Propellerschaft ist auch da. Es wird gerade das Ende an den Propeller angepasst und dann kann ihn wohl nächste Woche einbauen. Anschließend kommt das Antifouling drauf und das war's. Dann darf Alita endlich wieder ins Wasser! Wir freuen uns schon sehr. Die Zeit an Land war viel zu lang!

Samstag, 15. Februar 2014

Zielgerade


Ja, Alita ist noch im Trockendock und wir arbeiten jeden Tag fleißig, dass sie möglichst bald wieder ins Wasser kommt – es wird echt Zeit. Viele der Projekte sind nun abgeschlossen.
Das Bugklo ist komplett neu verschlaucht und hat jetzt sowohl eine elektrische, als auch eine Handpumpe. In Zukunft sind fatale Verstopfungen so gut wie ausgeschlossen, weil man immer aufs andere System umschalten kann. Ich möchte nämlich nie wieder mitten auf dem Ozean eine Klopumpe auseinander nehmen müssen.
 

Die Ankerwinsch ist wieder eingebaut. Der Elektromotor war wohl, ähnlich wie der mechanische Teil, stark in Mitleidenschaft gezogen – ist aber nach einer Komplettüberholung von den „Snow Brother Rewinds“ wieder wie neu. Die nächsten fünf Jahre sollte sie wieder reibungslos funktionieren.

Auch die Wassermacherpumpe schnurrt wieder wie am ersten Tag. Nur am Wassermacher selbst werde ich noch etwas basteln, denn der ist nicht wirklich gut eingebaut und nimmt viel Platz weg. Da kann man noch verbessern.
Auch mein Tauchkompressor musste ein paar Verbesserungen über sich ergehen lassen. In Zukunft wird er nicht mehr mit Benzin an Deck laufen, sondern elektrisch und unter Deck. Motor raus!
 
 
Der neue Platz, den ich für den Kompressor vorgesehen habe, ist etwas knapp bemessen und so musste jeder überflüssige Millimeter ab.
 
Und hier sieht man ihn nun, in seinem neuen schönen Zuhause, direkt unter der komplettüberholten Ankerwinsch!
 
 
Der Stauraum unter der Einzelkoje macht auch Fortschritte. Hier sieht man schon den neuen Schubladenkasten – die Türen für den großen Stauraum dahinter sind auch schon so gut wie fertig.


Außerdem sind die Lackarbeiten an Deck bald abgeschlossen. Ich muss morgen und übermorgen noch jeweils eine Schicht Topcoat auf die Stellen an Deck streichen, die ich wegen Korrosion behandelt hatte, dann ist alles bereit, dass die schicke Sprayhood an Deck kommt – die ist ebenfalls schon fast fertig gestrichen. Da muss eigentlich nur noch der Anti-Rutsch-Belag drauf.
Ein letztes Großprojekt ist noch der Kühlschrankbereich. Der alte Kühlschrank war aus verschiedensten Gründen eine Qual. Im Prinzip war es eine riesige Box, die nur durch zwei Klappen oben zugänglich war. Wenn man aus den tieferen Bereichen etwas hervorholen wollte, musste man mit dem Oberkörper zwischen Kühlschrank und Treppe abtauchen, um dann mit beiden Armen in ein kleines Loch zu greifen, dort diverse Körbe umschichten und eventuell im untersten Korb - in absoluter Dunkelheit - das Richtige greifen, ohne dass einem währenddessen der Deckel des Kühlschranks schmerzhaft auf den Hinterkopf schlägt.

Allein das wäre schon ein Grund das Ding umzukonstruieren. Dazu kommt aber, dass der Kühlschrank alle paar Tage abgetaut hat. Das bedeutet jede Woche einmal alles aus dem Kühlschrank ausräumen, um umständlich aus den Untiefen der Box zwei drei Liter Wasser mit dem Schwamm auszuwischen, bevor es zu stinken beginnt. Macht das mal auf See, ohne dass der Inhalt des Kühlschranks sich gleichmäßig im ganzen Boot verteilt!
Ein Dritter und noch triftiger Grund war, dass die Dämmung des alten Kühlschranks lediglich aus Schaumplatten bestand, ohne die üblichen Silberfolien. Das führte dazu, dass sich an der Außenhaut ständig Schwitzwasser bildete, was natürlich vom Holz der Küchenmöbel aufgesogen wurde und mir langsam aber sicher alles zerstört hätte.

Klare Konsequenz: Kühlschrank raus! Und nach mehreren Stunden mit der Vibrationssäge und der Flex sah es dann so aus.
 
Man sieht deutlich, wo sich das Schwitzwasser angesammelt hat. Und dann lief es die Fußleiste der gesamten Küchenzeile entlang, die ich ebenfalls entfernen musste, weil sie völlig durch gemodert war. Versucht mal eine Fußleiste heraus zu sägen, ohne die Küchenschränke darüber zu bewegen, weil die mit dem Schiff verklebt sind… es geht!
 
Eigentlich wollten wir den neuen Kühlschrank ja selbst bauen, aber nun wird uns die Zeit einfach zu knapp. Die fertigen Geräte von Isotherm sind relativ günstig und vor Allem sehr komfortabel. Das Ding hat sogar ein Licht, wenn man die Tür öffnet - Luxus pur!
 
Ja, und dann war da noch die Propellerwelle. Die Neuseeländer haben wirklich lange und verzweifelt nach Ersatz für meine alte, von Lochfrass angegriffene Welle gesucht. Es war scheinbar nicht möglich außerhalb von Europa eine 35mm Welle zu finden. Was bei uns das Standardmaß ist, war weder in Ozeanien noch in Asien oder Amerika zu bekommen.  Also haben wir in nun in England die teuerste Welle der Welt bestellt, weil die Frachtkosten ungefähr doppelt so teuer sind, wie das Teil selbst.
Immerhin besteht die Hoffnung, dass es nächste Woche eintrifft und damit endlich wieder alle Unterwasserlöcher geschlossen sind. In zwei Wochen könnte es soweit sein, dass Alita wieder schwimmt. Drückt mir die Daumen!

Donnerstag, 6. Februar 2014

Kleinkram und großer Mist

Ist schon wieder eine Woche rum und obwohl wir sehr fleißig waren, ist nicht wirklich was vorzuzeigen. Deswegen heute mal keine Fotos.

Rod hat letzte Woche die groben Schleif-Arbeiten an der Sprayhood und dem Sonnendach beendet und dann eine Schicht "Spraybog" (das ist eine sehr dicke Farbe mit viel Füllmaterial) aufgebracht. Das war gleichzeitig der Anfang der leichten Schleifarbeiten...

Das Zeug hat er nämlich größtenteils wieder runter geschliffen. Dieser langwierige Prozess von Auftragen und Abschleifen dient dazu, alle Unebenheiten der Oberfläche zu beseitigen.

Heute hat er dann endlich die erste Schicht "High Built" Lack drauf gesprüht. Das ist ein sehr stabiler, dicker Lack, der auch drauf bleibt! Letztlich werden es zwei bis drei Schichten "High Built" werden, die allen weiteren Lackschichten Untergrund und Festigkeit geben werden.

Weil jetzt alles blütenweiß glänzt, sieht man auch die kleinsten Unebenheiten in der Oberfläche. Das wird der Großteil der Arbeit in der nächsten Woche. Die kleinen Fehler werden mit Füllspachtel zugekleistert und wieder abgeschliffen, bis alles glatt ist wie ein Babypopo. Dann kommt die nächste Schicht High Built drauf und wenn man irgendwann keine Fehler mehr entdeckt, kommt ein Versiegelungsgrund drauf und dann zwei weitere Lagen Topcoatlack... und dann ist die Konstruktion soweit, dass sie aufs Boot kommt - Hurra! Dann müssen nur noch Fenster und Luken rein, die Stützen für die Dachkonstruktion geschweißt werden....

Ich mache gerade etwas ganz ähnliches an Deck von Alita. Sie hat einige Stellen, wo das Aluminium unter dem Lack korrodiert. Das liegt meistens an irgendwelchen Edelstahlschrauben in der Nähe. Die beiden Metalle vertragen sich gar nicht und trotz diverser Schutzmittelchen dazwischen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Aluminium den Kürzeren zieht - und dann muss man ran!

Alle betroffenen Stellen werden bis aufs blanke Aluminium abgeschliffen und innerhalb von 4 Stunden grundiert. Die Grundierung ist ein recht dicker Epoxylack, der gut auf dem Aluminium haftet. Darauf kommt dann eine Epoxyspachtelmasse, mit der man das entstandene Loch wieder auffüllt. Nun wird geschliffen, bis keine Unebenheiten mehr zu spüren ist. Im Idealfall schafft man das beim ersten Versuch. Wenn nicht, dann muss man erneut grundieren und dann wieder spachteln, denn der Spachtel hält nicht gut auf dem Spachtel....

Hat man schließlich eine glatte Oberfläche, dann kommt genauso wie bei der Sprayhood ein Versiegelungslack und ein paar Schichten Oberflächenlack drauf - und wenn man viel Glück hat, darf man zwischen dem Oberflächenlackschichten noch gleichmäßig Antirutschgranulat verteilen.

Das Ganze ist ungefähr genauso spannend, wie es sich liest - also gar nicht. Man ist den ganzen Tag mit Pinseln, Spachteln und vor allem endlosen Schleifen beschäftigt und die Stunden und Tage verfliegen nur so.

Immer wenn ich darauf warte, dass Farbe trocknet oder das Wetter mir eine Zwangspause auferlegt, dann verlege ich neue Toilettenschläuche. Die alten Schläuche hatten nach zehn Jahren etwas viel "Plaque" angesetzt und ständig mit Verstopfung gedroht. Natürlich reinige ich gleichzeitig auch die Pumpen und Y-Ventile... und dann freue ich mich sogar darauf, wieder Spachtelmasse schleifen zu dürfen.

An der Ersatzteilfront gibt es noch nicht viel Neues. Auch nach zwei Wochen ist es den Neuseeländern noch nicht gelungen einen Lieferanten für eine 35mm Welle aufzutreiben. Es bleibt spannend. Wahrscheinlich wird die Sprayhood fertig, bevor die Schiffsschraube wieder da hängt, wo sie hängen sollte.

Wenigstens schmeckt das selbstgebraute Feierabendbier! Gestern habe ich schon Nachschub für die nächste Produktionsphase gekauft - diesmal wird es ein Pils werden!

Freitag, 31. Januar 2014

Prost!

Heute hab ich es endlich probiert, mein naturtrübes, extra hopfiges Alita Hell und wow... es schmeckt! Es schmeckt sogar richtig gut. Hab erst eine Flasche mit Rod vernichtet und dann noch eine Flasche allein - mit einer Test-Starkbier-Version, das ihr hier seht.


Sieht genauso lecker aus, wie es schmeckt - und angeblich soll es sogar noch besser werden, wenn man es eine Weile liegen lässt. Mal sehen, ob es eine Chance bekommt länger zu liegen...


Donnerstag, 30. Januar 2014

Großer Schreck am Morgen

Seit dem letzten Post ist schon wieder eine Woche vergangen. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir kommen voran. So ganz allmählich schließen sich die Baustellen und es dämmert da vorne. Irgendwo voraus ist das Ende des Tunnels.

Mein Bier müsste heute fertig geworden sein und ich würde es gerne probieren, aber ich habe noch immer ein wenig Kopfweh von gestern. Wir hatten nämlich Spaghetti-Western-Nacht auf Huck, einer amerikanischen Yacht. Nein, wir haben nicht das Lied vom Tod gespielt, sondern Spaghetti gegessen und Western Musik gehört. Es war ein feuchtfröhlicher Abend und ich habe den Boden von etwas zu vielen Bierflaschen inspiziert. War auch nötig, nach dem Schreck, den ich gestern früh hatte!
Die Nacht davor hat Alita im Travellift hängend verbracht, weil wir einerseits das Schwert ganz ausfahren wollten um dieses zu lackieren. Anderseits wollten wir die Stützen unter der Yacht bewegen, damit wir an diese unbehandelten Stellen rankommen.

In aller Herrgottsfrüh kam der Kranführer mit  seiner Crew und wir hatten wir schon alles vorbereitet, um Alita wieder abzustellen. Leider war ich während dieses Manövers auf Deck am Heck der Yact, wie fast immer, weil ich die Antenne des Grenzwellenfunks am Kran vorbei manövrieren muss. So habe ich nicht sehen können, dass einer der Kranleute Keile an einem der Blöcke bewegt hat, auf dem Alita stehen sollte. Die Keile hatte ich vorher richtig eingestellt– nämlich so, dass der Block parallel zum Rumpf ist.
Naja, jedenfalls stand Alita bereits eine halbe Stunde, der Kran war weg und ich hatte die Antenne gerade wieder befestigt, als Peter (der Eigentümer des Boatyards in dem ich stehe) ganz aufgeregt zu mir kommt und meint, dass wir den Kran wieder rufen müssen, weil der hintere Block zwischen zwei Spanten steht und in den Rumpf gedrückt wird. Ich war mit zwei Sätzen unten und tatsächlich war da eine Tiefe Delle im Rumpf! Aber nicht weil der Block zwischen zwei Spanten stand, sondern weil Alita praktisch nur auf einer Kante des Blocks lag.

Ihr könnt Euch vorstellen wie sauer ich war. Natürlich haben wir sofort den Kran gerufen, damit wir möglichst schnell die Last von dem Block nehmen. Aber obwohl sie genau wussten, dass sie echt Scheiße gebaut haben, und obwohl Peter mehrfach versucht hat, die Sache zu beschleunigen, kamen sie nicht.
Da saß ich also, sprichwörtlich auf heißen Kohlen. Mit jeder Minute musste ich ein klein wenig mehr mit mir kämpfen, nicht zu explodieren. Nach zwei Stunden war ich soweit, dass ich jemanden hätte umbringen können. Stattdessen hab ich mich ins Auto gesetzt und bin nach Pahia gefahren.

Weitere zwei Stunden später kam ich zurück und es war immer noch nichts geschehen. Da ich nicht weiter untätig sein konnte und ein paar Tage zuvor zwei Wagenheber in Peters Halle gesehen habe, schritt ich mit den Jungs zur Tat und tatsächlich ist es uns gelungen das Heck von Alita anzuheben, so dass die Stelle entlastet wurde  - und siehe da: Die Dulle war praktisch verschwunden.

Hier ist der Schuldige nachdem Alles vorbei war. Unfassbar. Der Boden von Alita ist aus 1 Zentimeter dickem Aluminium und war bestimmt drei Zentimeter eingedrückt. Ich hätte nie gedacht, dass sich das von alleine wieder zurückbiegt! Selten war ich mehr erleichtert, als in diesem Moment. Und natürlich müsste ich das am Abend entsprechend feiern.

Was sonst noch so geschah:


Hier seht ihr die Stelle, die der Aluschweißer repariert hat. Um das Loch herum waren vorher acht Schrauben und deren Edelstahl hat das Aluminium etwa zur Hälfte durchkorrodieren lassen. Nach einer Stunde schweißen und Abschleifen ist es wieder wie neu.
 
Ich hab dann gleich den Auspuff wieder eingebaut – diesmal aber so, dass der Edelstahl das Aluminium nicht berührt!
 
Die Fehlkonstruktion von Alubat ist ebenfalls zugeschweißt. Muss aber noch lackiert werden.
 
 
Außerdem habe ich die Ankerwinsch komplett zerlegt. Eine Nylon-Fischerleine hatte sich durch die obere Dichtung der Winsch geschnitten und so kam Wasser ins Kugellager der Welle. Alles war zusammengerostet und ich habe einen Tag gebraucht die Teile auseinander zu zwingen. Hier seht ihr die kläglichen Überreste

 
Die Ersatzteile waren überraschend schnell da - nur 36 Stunden nach Bestellung - und einen halben Tag später war die Winsch wieder zusammengebaut. Ich kann echt von Glück sagen, dass das Ding einerseits bis hierher durchgehalten hat und andererseits, dass ich hier die Zeit hatte mal einen großen Service zu machen. Recht viel länger hätte sich das Lager nicht mehr gedreht – und dann hätte ich per Hand Ankern müssen.
Die Pumpe des Wassermachers hat ebenfalls ein neue Öldichtung und frisches Öl bekommen und so habe ich die auch mal von Innen gesehen. Sieht schick aus - ehrlich!

Das Wassersystem hat einen neuen Filter, vor dem Filter… verwirrend? Nachdem wir das Wasser aus unseren Tanks trinken, müssen wir dieses mit einem speziellen Filter reinigen, damit wir nicht krank werden. Dieser Filter, der Bakterien und Mikroben usw. rausfiltert bzw. tötet, ist nicht nur schweineteuer – er ist auch sauklein. Alle halbe Jahr muss ich das Ding auswechseln, weil es voll ist. 
Das Blöde daran: Es sind nicht Bakterien, die den Filter verstopfen, sondern die eher harmlosen Verunreinigungen, die im Wasser sind. Also habe ich jetzt eine großen Aktivkohlefilter mit einer Nominalfilterung von 0,1 Micron (das ist eine verdammt feiner Filter) vor den Bakterienfilter gesetzt und so die Lebensdauer des schweineteueren Filters vervielfacht.

Und dann hab ich endlich unser elektrisches Leck gefunden, nach dem ich schon über ein Jahr suche. Man glaubt es kaum, aber der Schuldige ist ein USB-Seriell-Adapter über das mein Grenzwellenfunkmodem angeschlossen ist - oder besser gesagt war. Irgendwie schaffte es der Adapter die 5 Volt vom USB über das Modem und das Funkgerät in die Masse vom Antennentuner zu leiten, die am Rumpf angeschlossen ist. Seufz. Zum Glück gibt es spezielle, optisch isolierte USB-Adapter, die dieses Problem verhindern. Man lernt nie aus!

Morgen weiß ich, ob man Alita Hell trinken kann!