Ist schon wieder eine Woche rum und obwohl wir sehr fleißig waren, ist nicht wirklich was vorzuzeigen. Deswegen heute mal keine Fotos.
Rod hat letzte Woche die groben Schleif-Arbeiten an der Sprayhood und dem Sonnendach beendet und dann eine Schicht "Spraybog" (das ist eine sehr dicke Farbe mit viel Füllmaterial) aufgebracht. Das war gleichzeitig der Anfang der leichten Schleifarbeiten...
Das Zeug hat er nämlich größtenteils wieder runter geschliffen. Dieser langwierige Prozess von Auftragen und Abschleifen dient dazu, alle Unebenheiten der Oberfläche zu beseitigen.
Heute hat er dann endlich die erste Schicht "High Built" Lack drauf gesprüht. Das ist ein sehr stabiler, dicker Lack, der auch drauf bleibt! Letztlich werden es zwei bis drei Schichten "High Built" werden, die allen weiteren Lackschichten Untergrund und Festigkeit geben werden.
Weil jetzt alles blütenweiß glänzt, sieht man auch die kleinsten Unebenheiten in der Oberfläche. Das wird der Großteil der Arbeit in der nächsten Woche. Die kleinen Fehler werden mit Füllspachtel zugekleistert und wieder abgeschliffen, bis alles glatt ist wie ein Babypopo. Dann kommt die nächste Schicht High Built drauf und wenn man irgendwann keine Fehler mehr entdeckt, kommt ein Versiegelungsgrund drauf und dann zwei weitere Lagen Topcoatlack... und dann ist die Konstruktion soweit, dass sie aufs Boot kommt - Hurra! Dann müssen nur noch Fenster und Luken rein, die Stützen für die Dachkonstruktion geschweißt werden....
Ich mache gerade etwas ganz ähnliches an Deck von Alita. Sie hat einige Stellen, wo das Aluminium unter dem Lack korrodiert. Das liegt meistens an irgendwelchen Edelstahlschrauben in der Nähe. Die beiden Metalle vertragen sich gar nicht und trotz diverser Schutzmittelchen dazwischen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Aluminium den Kürzeren zieht - und dann muss man ran!
Alle betroffenen Stellen werden bis aufs blanke Aluminium abgeschliffen und innerhalb von 4 Stunden grundiert. Die Grundierung ist ein recht dicker Epoxylack, der gut auf dem Aluminium haftet. Darauf kommt dann eine Epoxyspachtelmasse, mit der man das entstandene Loch wieder auffüllt. Nun wird geschliffen, bis keine Unebenheiten mehr zu spüren ist. Im Idealfall schafft man das beim ersten Versuch. Wenn nicht, dann muss man erneut grundieren und dann wieder spachteln, denn der Spachtel hält nicht gut auf dem Spachtel....
Hat man schließlich eine glatte Oberfläche, dann kommt genauso wie bei der Sprayhood ein Versiegelungslack und ein paar Schichten Oberflächenlack drauf - und wenn man viel Glück hat, darf man zwischen dem Oberflächenlackschichten noch gleichmäßig Antirutschgranulat verteilen.
Das Ganze ist ungefähr genauso spannend, wie es sich liest - also gar nicht. Man ist den ganzen Tag mit Pinseln, Spachteln und vor allem endlosen Schleifen beschäftigt und die Stunden und Tage verfliegen nur so.
Immer wenn ich darauf warte, dass Farbe trocknet oder das Wetter mir eine Zwangspause auferlegt, dann verlege ich neue Toilettenschläuche. Die alten Schläuche hatten nach zehn Jahren etwas viel "Plaque" angesetzt und ständig mit Verstopfung gedroht. Natürlich reinige ich gleichzeitig auch die Pumpen und Y-Ventile... und dann freue ich mich sogar darauf, wieder Spachtelmasse schleifen zu dürfen.
An der Ersatzteilfront gibt es noch nicht viel Neues. Auch nach zwei Wochen ist es den Neuseeländern noch nicht gelungen einen Lieferanten für eine 35mm Welle aufzutreiben. Es bleibt spannend. Wahrscheinlich wird die Sprayhood fertig, bevor die Schiffsschraube wieder da hängt, wo sie hängen sollte.
Wenigstens schmeckt das selbstgebraute Feierabendbier! Gestern habe ich schon Nachschub für die nächste Produktionsphase gekauft - diesmal wird es ein Pils werden!
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