Donnerstag, 23. Juni 2016

Endspurt vor der Grundierung

Das PVC-Teak ist ab! Mann war das ein Aufwand. Hat insgesamt fast vier Tage gekostet und zur Belohnung gab's ein Bier... und seitdem geht die Arbeit zügig weiter. Ich habe keine Zeit zu verschwenden.

Der Einzige, der mir bei dem Projekt helfen wird, ist der Sprüh- und Farbenmeister und mit dem habe ich vereinbart, dass wir am Montag mit dem Grundieren anfangen. Bin also im Dauereinsatz, damit ich die Deadline halten kann.

Alle Backskisten ausräumen, alle Schrauben und Klappen entfernen, alle anderen Decksinstallationen entfernen, Luken ausbauen, Fenster ausbauen, Bretter zuschneiden und in die Löcher einpassen und dann noch alles Maskieren.

Das ist der Stand der Dinge heute Nachmittag:





Am Abend hab ich dann noch zwei weitere Luken entfernt und alle Löcher im Deck verklebt, damit da nicht zu viel Staub eindringt.

Naja, ich hab ja noch drei Tage und die werde ich auch brauchen!

Sonntag, 19. Juni 2016

Wer schön sein will, muss leiden!

So ganz stimmt der Spruch nicht, denn Alita soll schön sein und leiden muss ich!

Eigentlich wollte ich das künstliche Teak Deck retten und schrittweise sanieren. Aber dann begann ich ein paar Latten zu entfernen und was darunter zum Vorschein kam war alles andere als schön. An vielen Stellen ist Feuchtigkeit eingedrungen, hat den Kleber gelöst und auch teilweise den Lack durchdrungen. Und immer wenn Feuchtigkeit und Aluminum zusammen kommen, ohne dass Luft dazu kommt, da korrodiert es. Korrosion breitet sich aus und verursacht an anderen Stellen wieder Korrosion. Großer Mist.

Also muss das Teak runter und je mehr ich davon entfernt habe, desto klarer war, dass es auch nicht mehr drauf kommt. Erstens weil es wieder Probleme verursachen wird und zweitens hält an den Stellen, wo keine Feuchtigkeit eingedrungen ist, der Kleber immer noch bombenfest und es ist praktisch unmöglich dort die Latten heile zu entfernen.

Also hämmere ich seit drei Tagen fast ununterbrochen wahlweise auf einen angeschärften Spachtel oder ein kleines Stemmeisen. Gefühlt habe ich 235.755 mal zugeschlagen und erfolgreich zwei Spachtel ruiniert. Drei Mal habe ich vorbeigeschlagen und mir kleine Blutblasen an den Fingern der linken Hand geholt. Rechts habe ich normale Blasen vom Hammer. Aber es ist Licht am Ende des Tunnels - wahrscheinlich schaffe ich morgen den Rest des Teufelzeugs!

So schaut es heute abend aus und ursprünglich wollte ich morgen anfangen zu grundieren. Muss wohl noch ein paar Tage warten...



Montag, 13. Juni 2016

In der Hütte ... noch ohne Dach

Eigentlich sollte Alita ja schon längst in einem Zelt sein, damit wir die Lackierarbeiten ohne Witterungseinflüße angehen können. Dummerweise hat der vorletzte Sturm aber die Plane vom Zelt geblasen und deswegen müsste erst ein neuer Wetterschutz konstruiert werden.

Der Mast ist schon seit Wochen runter und heute ist das Zelt endlich soweit fertig geworden, dass Alita umziehen kann.

 
 
Wie man sieht fehlt noch das Dach. Die Plane kommt dann morgen drüber und dann ist die Hütte fertig.


 
 
Das Zelt sah riesig aus aber, weder oben...

 
... noch vorne...



... und auch nicht seitlich ist viel Platz. Passt wie ein Handschuh!

Dann kann die Arbeit bald beginnen!

Freitag, 10. Juni 2016

Winter in Neuseeland und genug Arbeit, dass ich warm bleibe

Auch den Rückflug nach Neuseeland habe ích lebend überstanden... aber nur knapp. Kurz vor der Abreise fing ich mir tatsächlich noch die Erkältung ein, auf die ich schon Monate gewartet hatte - wir Segler sind nämlich nicht so gut gerüstet gegen all die Viren und Bakterien, die in den dichter bevölkerten Gegenden der Welt so ausgebrütet werden.

Es kam, wie es kommen musste: Der heftigste Fieberschub schlug genau auf dem längstem Flug von Abu Dhabi nach Australien zu. Kurz vor der Landung in Sydney versagten Aspirin und Pseudoephedrin kläglich und durch den wachsenden Druck in der Kabine im Landeanflug kam zum Schüttelfrost noch Nasenbluten hinzu. Es fehlte nicht viel, dass mich die Australier in Quarantäne gesteckt hätten. Zum Glück hat mich die nette Stewardess nicht verpetzt und so konnte ich mir in der Flughafenapotheke stärkere Fieberhemmer besorgen und den Rest der Strecke frisch gedopt angehen.

Kein Wunder dass ich auf Alita angekommen, nach knapp 48 Stunden Horrortrip, sofort ins Bett fiel und dieses 72 Stunden nur für die dringlichsten Bedürfnisse verlies.

Seitdem erledige ich die Wartungsarbeiten auf Alita, die dieses Jahr leider etwas länger ausfallen als geplant. Nicht weil mehr als üblich kaputt ist... aber ich bin allein und da dauert alles etwas länger.  Michaela hat sich dazu entschlossen noch etwas länger in Deutschland zu arbeiten, um unsere Reisekasse für die nächsten Jahre zu füllen. Also hat sich mal wieder unser Plan geändert.

Da wir nun erst im Dezember von hier loskommen, nutze ich die Zeit, um die Lackarbeiten auf Alita zu erledigen, die in den nächsten paar Jahren sowieso angefallen wären. Also bekommt unsere Luxusdame einen neuen Anstrich an Deck und das ist wirklich viel Arbeit.

Alles was angebaut ist, die Luken und Fenster, die Leinenumlenker und die Schienen für die Schoten, die Ankerwinsch... einfach alles muss runter. Dann muss die alte Farbe runter und anschließend mindestens 5 Farbschichten wieder drauf. Zwischendurch wird viel geschliffen, gepustet und gewienert. Und wenn alles lackiert ist, dann muss wieder alles so drauf, dass es auch sicher dicht ist. Kurz gesagt: Ich bin mehrere Monate gut beschäftigt!

Auf dieses Art und Weise verpasse ich dieses Jahr den Sommer komplett - denn hier wird es grad Winter - und natürlich entgeht mir auch die EM! Das hat inzwischen Tradition. Ich hab ja auch die WM vor zwei Jahren verpasst.. aber vielleicht ist das ja ein gutes Omen und die Bundeself holt auch diesen Titel. Ich wünsche auf jeden Fall viel Glück!