Dienstag, 28. März 2017

Der Abschied naht


Wir sind wieder  zurück  am Anfang,  in der Bay of Islands. Dort, wo wir vor dreieinhalb Monaten zu unserer zweiten Landesumrundung aufgebrochen sind, wo wir vor nun dreieinhalb Jahren zum ersten Mal einen Fuß auf neuseeländische Erde setzten, wo wir schon fast zuhause sind. Die Kreise schließen sich.

Auch auf unserer letzten Etappe hatten wir großes Glück mit dem Wetter, so wie wir fast überall auf dieser Rundsegelung  um Neuseeland gute bis fabelhafte Bedingungen angetroffen haben - mal ausgenommen zu Jahresanfang mit unserem kleinen Motormalheur. Wieder konnten wir die facettenreiche Schönheit des Landes in vollen Zügen genießen und die schrumpfende Anzahl von Sehenswürdigkeiten, die wir hier noch nicht besucht haben, weiter reduzieren.

So langsam kommt etwas Wehmut auf, denn es ist ja unsere Abschiedstour durch  diese zauberhafte Nische der Welt - zumindest auf absehbare Zeit. Ein neuer Aufbruch naht . Die unbekannten Küsten und Naturschönheiten von Alaska locken. Dennoch fällt es sehr schwer sich vorzustellen, wie ein Leben ohne unsere liebgewonnenen Kiwis aussehen wird.

Aber so ist das Nomadenleben eben und ohne melancholisches Ende kein hoffnungsvoller  Anfang; ohne traurigen Abschied kein fröhliches Willkommen; und ohne Aufbruch ins Ungewisse keine neuen Erfahrungen. Neue liebgewonnene Erinnerungen kann man nur machen, indem man nicht an den alten liebgewonnenen Erinnerungen festklebt. Getreu unserem Motto: Das Leben ist Heute. Selbst wenn es wunderschön war,  wird Gestern niemals mehr Heute sein. Und Morgen... wer weiß schon was Morgen ist? Außer, dass es mal Heute sein wird...  wenn wir Glück haben.

Samstag, 11. März 2017

Das Ende vom Ende der Welt

Wir sind wieder in Nelson und damit zurück vom Ende der Welt in der Zivilisation. Nach zwei Monaten fernab von menschlichen Ansiedlungen fühlt sich so eine kleine Stadt wie etwas großes Fremdes an. Aber man gewöhnt sich schnell an die Norm und inzwischen genießen wir ganz angstfrei das kostenlose Internet im Hafen. Vor Allem Michaela, die dabei ist das System ihres Macbooks mit diversen Downloads zu reparieren.


Nach dem traumhaften Aufenthalt auf Stewart Island hatten wir noch eine schöne verlängerte Woche in Fjordland mit erfolgreichen Wanderungen , Lobsterjagden und natürlich haben uns die allgegenwärtigen Sandfliegen wieder gern zu Gast gehabt. Die Wermutstropfen waren der zickige Apple, damit einhergehende gebremste Kreativität bei Michaela im Zusammenspiel mit viel Wolke und ausgiebig Regen. Eine kritische Mischung.


Es war also Zeit weiterzuziehen, zumal wir ja in zwei Wochen schon wieder ganz im Norden sein wollen, um dort Besuch aufzunehmen. Wie bestellt kam dann ein kleines Tief, das sich zwischen Australien und Nordneuseeland festsetzte. Dadurch hatten wir mehrere Tage am Stück Südostwind, was in dieser Ecke der Welt ungewöhnlich ist. Für uns günstig, denn Wind von der Landseite bedeutet eine friedliche Fahrt mit kleiner Welle. So sind wir dann in drei Tagen gemütlich in die Mitte von Neuseeland gedümpelt.


Wenn der Mac wieder funktioniert, die Wäsche sauber und die leergeräumten Lager aufgefüllt sind, geht es Anfang nächster Woche auf die nächste größere Etappe, die uns zurück an den Ausgangspunkt unserer zweiten Neuseelandumrundung bringt, ganz nach oben in den warmen Norden.