Auf den letzten 40 Meilen Richtung Süden wurden aus dem
zahmen 15 Knoten Westwind allmählich anstrengende 35 Knoten. Zum Glück waren
wir so nah unter Land, dass uns zumindest keine nennenswerte Welle zu schaffen
machte. Allerdings war da das Problem der Einfahrt in den Hafen, denn die war
natürlich Richtung Wind und führte außerdem durch eine Engstelle mit richtig
viel Tidenströmung.
Als wir pünktlich vor Ende der Flut an der Einfahrt
ankamen, blies es uns schließlich mit 40 Knoten entgegen. Die einlaufende
Strömung verbesserte die Lage in keinster Weise, da starker Wind gegen starke
Strömung eine fiese Welle aufwirft. Alitas 80 Pferde hatten gegen soviel
Gegenwehr keine Chance. An eine Einfahrt war nicht zu denken.
Zum Glück fanden wir im „Schutz“ einer felsigen Untiefe in
der Nähe der Einfahrt einen mäßigen Ankerplatz, an dem wir notfalls auch die Nacht
verbracht hätten – als plötzlich der Wind
für einen ganz kurzen Zeitraum schwächer wurde. Wir nutzen diese glückliche
Fügung. Da nun Wind mit der auslaufenden Strömung blies, waren die Wellen
zahmer und so schafften wir es gerade eben so - trotz erneut zunehmendem Wind -
bis zu unserem geplanten Ankerplatz.
Und dann ging es richtig los. Der Wind frischte letztlich
bis auf 50 Knoten auf und da der Ankergrund nicht gerade optimal war ging unser
Hauptanker auf Wanderschaft. Also wieder rein ins Ölzeug, raus ins Gebläse und nochmals
neu Ankern; diesmal mit einem zweiten Anker, die dann mit vereinten Kräften den
Naturgewalten trotzen konnten.
Am nächsten Morgen war der Spuk vorbei und in den
folgenden Tagen stellte sich Puerto Deseado als kleines Juwel heraus, wie ihr
in der Fotogalerie sehen könnt. Wir hatten hier ein paar wunderschöne Tage mit
Temperaturen bis zu 30 Grad. Michaela war sogar im Badeanzug am Strand!
Darüber hinaus gab es hier einen schicken, nagelneuen „La
Anonima“ Supermarkt, in dem wir unsere Vorräte aufstocken konnten. Nun sind die
Schapps und Bilgen wieder voll mit Lebensmitteln und wir sind bereit für die
nächste lange Etappe, die uns direkt nach Feuerland bringen soll – besser gesagt
zur Ilha des Estados (Staten Island).
Der Wetterbericht für die nächsten fünf Tage könnte
nicht besser sein, aber wir wissen ja, dass sich das Wetter hier in den Roaring
Forties nicht immer an den Bericht hält. Wir sind auf (fast) Alles vorbereitet
und hoffen das Beste. Drückt uns die Daumen!
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