Samstag, 12. Januar 2013

Nächster Halt: Feuerland. Bitte anschnallen!

Nach drei Tagen in der Caletta Horno war der Wetterbericht für die Weiterfahrt sehr gut. Also sind wir zu der nächsten kurzen Etappe – nur 160 Meilen - nach Puerto Deseado aufgebrochen. Zunächst war auch alles so, wie unsere Wetterdaten versprachen. Doch je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr nahm der Wind zu – statt wie erwartet abzunehmen.

Auf den letzten 40 Meilen Richtung Süden wurden aus dem zahmen 15 Knoten Westwind allmählich anstrengende 35 Knoten. Zum Glück waren wir so nah unter Land, dass uns zumindest keine nennenswerte Welle zu schaffen machte. Allerdings war da das Problem der Einfahrt in den Hafen, denn die war natürlich Richtung Wind und führte außerdem durch eine Engstelle mit richtig viel Tidenströmung.

Als wir pünktlich vor Ende der Flut an der Einfahrt ankamen, blies es uns schließlich mit 40 Knoten entgegen. Die einlaufende Strömung verbesserte die Lage in keinster Weise, da starker Wind gegen starke Strömung eine fiese Welle aufwirft. Alitas 80 Pferde hatten gegen soviel Gegenwehr keine Chance. An eine Einfahrt war nicht zu denken.

Zum Glück fanden wir im „Schutz“ einer felsigen Untiefe in der Nähe der Einfahrt einen mäßigen Ankerplatz, an dem wir notfalls auch die Nacht verbracht hätten – als  plötzlich der Wind für einen ganz kurzen Zeitraum schwächer wurde. Wir nutzen diese glückliche Fügung. Da nun Wind mit der auslaufenden Strömung blies, waren die Wellen zahmer und so schafften wir es gerade eben so - trotz erneut zunehmendem Wind - bis zu unserem geplanten Ankerplatz.

Und dann ging es richtig los. Der Wind frischte letztlich bis auf 50 Knoten auf und da der Ankergrund nicht gerade optimal war ging unser Hauptanker auf Wanderschaft. Also wieder rein ins Ölzeug, raus ins Gebläse und nochmals neu Ankern; diesmal mit einem zweiten Anker, die dann mit vereinten Kräften den Naturgewalten trotzen konnten.

Am nächsten Morgen war der Spuk vorbei und in den folgenden Tagen stellte sich Puerto Deseado als kleines Juwel heraus, wie ihr in der Fotogalerie sehen könnt. Wir hatten hier ein paar wunderschöne Tage mit Temperaturen bis zu 30 Grad. Michaela war sogar im Badeanzug am Strand!

Darüber hinaus gab es hier einen schicken, nagelneuen „La Anonima“ Supermarkt, in dem wir unsere Vorräte aufstocken konnten. Nun sind die Schapps und Bilgen wieder voll mit Lebensmitteln und wir sind bereit für die nächste lange Etappe, die uns direkt nach Feuerland bringen soll – besser gesagt zur Ilha des Estados (Staten Island).

Der Wetterbericht für die nächsten fünf Tage könnte nicht besser sein, aber wir wissen ja, dass sich das Wetter hier in den Roaring Forties nicht immer an den Bericht hält. Wir sind auf (fast) Alles vorbereitet und hoffen das Beste. Drückt uns die Daumen!

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