Ja, Alita ist noch im Trockendock und wir arbeiten jeden
Tag fleißig, dass sie möglichst bald wieder ins Wasser kommt – es wird echt
Zeit. Viele der Projekte sind nun abgeschlossen.
Das Bugklo ist komplett neu verschlaucht und hat jetzt sowohl eine elektrische, als auch eine Handpumpe. In Zukunft sind fatale Verstopfungen so gut wie ausgeschlossen, weil man immer aufs andere System umschalten kann. Ich möchte nämlich nie wieder mitten auf dem Ozean eine Klopumpe auseinander nehmen müssen.
Die Ankerwinsch ist wieder eingebaut. Der Elektromotor war wohl, ähnlich wie der mechanische Teil, stark in Mitleidenschaft gezogen – ist aber nach einer Komplettüberholung von den „Snow Brother Rewinds“ wieder wie neu. Die nächsten fünf Jahre sollte sie wieder reibungslos funktionieren.
Auch die Wassermacherpumpe schnurrt wieder wie am ersten
Tag. Nur am Wassermacher selbst werde ich noch etwas basteln, denn der ist
nicht wirklich gut eingebaut und nimmt viel Platz weg. Da kann man noch
verbessern.
Auch mein Tauchkompressor musste ein paar Verbesserungen über sich ergehen lassen. In Zukunft wird er nicht mehr mit Benzin an Deck laufen, sondern elektrisch und unter Deck. Motor raus!
Der neue Platz, den ich für den Kompressor vorgesehen habe, ist etwas knapp bemessen und so musste jeder überflüssige Millimeter ab.
Und hier sieht man ihn nun, in seinem neuen schönen Zuhause, direkt
unter der komplettüberholten Ankerwinsch!
Außerdem sind die Lackarbeiten an Deck bald
abgeschlossen. Ich muss morgen und übermorgen noch jeweils eine Schicht Topcoat
auf die Stellen an Deck streichen, die ich wegen Korrosion behandelt hatte,
dann ist alles bereit, dass die schicke Sprayhood an Deck kommt – die ist ebenfalls schon fast
fertig gestrichen. Da muss eigentlich nur noch der Anti-Rutsch-Belag drauf.
Ein letztes Großprojekt ist noch der Kühlschrankbereich.
Der alte Kühlschrank war aus verschiedensten Gründen eine Qual. Im Prinzip war
es eine riesige Box, die nur durch zwei Klappen oben zugänglich war. Wenn man
aus den tieferen Bereichen etwas hervorholen wollte, musste man mit dem
Oberkörper zwischen Kühlschrank und Treppe abtauchen, um dann mit beiden Armen
in ein kleines Loch zu greifen, dort diverse Körbe umschichten und eventuell im
untersten Korb - in absoluter Dunkelheit - das Richtige greifen, ohne dass
einem währenddessen der Deckel des Kühlschranks schmerzhaft auf den Hinterkopf
schlägt.
Allein das wäre schon ein Grund das Ding
umzukonstruieren. Dazu kommt aber, dass der Kühlschrank alle paar Tage abgetaut
hat. Das bedeutet jede Woche einmal alles aus dem Kühlschrank ausräumen, um
umständlich aus den Untiefen der Box zwei drei Liter Wasser mit dem Schwamm auszuwischen,
bevor es zu stinken beginnt. Macht das mal auf See, ohne dass der Inhalt des
Kühlschranks sich gleichmäßig im ganzen Boot verteilt!
Ein Dritter und noch triftiger Grund war, dass die Dämmung
des alten Kühlschranks lediglich aus Schaumplatten bestand, ohne die üblichen
Silberfolien. Das führte dazu, dass sich an der Außenhaut ständig Schwitzwasser
bildete, was natürlich vom Holz der Küchenmöbel aufgesogen wurde und mir
langsam aber sicher alles zerstört hätte.
Klare Konsequenz: Kühlschrank raus! Und nach mehreren
Stunden mit der Vibrationssäge und der Flex sah es dann so aus.
Man sieht deutlich, wo sich das Schwitzwasser
angesammelt hat. Und dann lief es die Fußleiste der gesamten Küchenzeile
entlang, die ich ebenfalls entfernen musste, weil sie völlig durch gemodert
war. Versucht mal eine Fußleiste heraus zu sägen, ohne die Küchenschränke darüber
zu bewegen, weil die mit dem Schiff verklebt sind… es geht!
Eigentlich wollten wir den neuen Kühlschrank ja selbst
bauen, aber nun wird uns die Zeit einfach zu knapp. Die fertigen Geräte von
Isotherm sind relativ günstig und vor Allem sehr komfortabel. Das Ding hat
sogar ein Licht, wenn man die Tür öffnet - Luxus pur!
Ja, und dann war da noch die Propellerwelle. Die
Neuseeländer haben wirklich lange und verzweifelt nach Ersatz für meine alte, von
Lochfrass angegriffene Welle gesucht. Es war scheinbar nicht möglich außerhalb von
Europa eine 35mm Welle zu finden. Was bei uns das Standardmaß ist, war weder in
Ozeanien noch in Asien oder Amerika zu bekommen. Also haben wir in nun in England die teuerste
Welle der Welt bestellt, weil die Frachtkosten ungefähr doppelt so teuer sind,
wie das Teil selbst.
Immerhin besteht die Hoffnung, dass es nächste Woche
eintrifft und damit endlich wieder alle Unterwasserlöcher geschlossen sind. In
zwei Wochen könnte es soweit sein, dass Alita wieder schwimmt. Drückt mir die
Daumen!