Eigentlich wollten wir gerade unterwegs sein. Gestern abend sind wir aufgebrochen von Golden Bay, um den Farewell Spit herum, die Westküste der neuseeländischen Südinsel hinunter Richtung Fjordland. Leider war der Wind die ganze Strecke so mau, dass wir nicht unter Segel fahren konnten. Wir wussten ja, dass wenig Wind sein würde - aber als ich heute mittags den frischesten Wetterbericht runtergeladen habe, hatte sich das „wenig“ aus der Vorhersage spurlos verabschiedet. Uns hätte also akute und totale Flaute auf der gesamten Strecke zum Milford Sound gedroht.
Das geht gar nicht. Zur Not kann man es ertragen, wenn der Motor mal zehn Stunden brummt, aber drei Tage lang ununterbrochen, das ist wie chinesische Wasserfolter. Also haben wir uns kurzerhand entschlossen links abzubiegen.
Die Einfahrt in den Hafen von Westport ist zwar gefürchtet bei Seglern und Fischern, weil sie über eine seichte und sehr bewegliche Sanddühne in einen stattlichen Flußlauf führt und deswegen vielen widrigen Faktoren unterworfen und schwer einzuschätzen ist. Heute jedoch hatten sich alle Widrigkeiten zusammen mit dem Wind verabschiedet.
Bei unserer Ankunft war Hochwasserstand, der Fluss wegen einer langen regenlosen Periode friedlich und Schwell (also Ozeanwelle) gab es auch so gut wie gar nicht. So war die Einfahrt erwartungsgemäß ein Kinderspiel.
Nun sind wir also in dem kleinen Fischhafen von Westport und besichtigen die Sehenswürdigkeiten der Gegend, während wir auf Wind warten, damit wir nach Fjordland segeln können. Wer hätte gedacht, dass wir hier in der südtasmansichen See mit Flaute zu kämpfen haben, wo wir doch Stürme erwartet hatten.
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