Zunächst mal wollen wir uns ganz herzlich bei den vielen besorgten Blogleser bedanken, die sich in den letzten Tagen informiert haben, ob wir sicher sind bzw. den Sturm Pam gut überstanden haben, der in der letzten Woche im Südpazifik getobt hat. Wir können Eure Sorgen zerstreuen. Wir liegen ganz sicher im Stadthafen von Wellington, viele hundert Meilen vom Zentrum von Pam entfernt, welches sich gerade langsam auflöst und südöstlich ins pazifische Polarmeer verabschiedet.
Der Sturm ist zwar knapp an Neuseeland vorbeigezogen, aber doch weit genug entfernt, dass er hier nur wenig Schaden angerichtet hat. So viel Glück hatten die Menschen in Vanuatu nicht. Sie haben die volle, zerstörerische Kraft dieses Wirbelsturms der höchsten Kategorie abbekommen. Mit knapp 300 km/h Wind, Wellenhöhen über zwanzig Meter und einem geschätzten Luftdruck von ca. 880 hPA im Zentrum gehört Pam zu den drei stärksten Stürmen, die seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erfasst wurden. Gerade als seine Kraft am Stärksten war, zog er über Port Vila die Hauptstadt Vanuatus hinweg.
Für die Menschen dort war es der Super GAU - die größtmögliche Katastrophe, die zu befürchten war. Die Naturgewalten haben Schäden unvorstellbaren Ausmaßes hinterlassen. Es sind wohl die allermeisten Häuser auf Efate, der Hauptinsel des Landes zerstört. Auch die abgelegenen südlichen Inseln des Landes hat es voll erwischt, so dass die große Mehrzahl der Bevölkerung Obdachlos ist. Der Premier des Landes ist in einem Fernsehbericht in Tränen ausgebrochen und hat gesagt, dass die Zukunft seines Landes zerstört sei. Er übertreibt nicht.
Die Menschen dort werden viel Hilfe brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen. Wir werden voraussichtlich im Juli nach Vanuatu segeln und natürlich überlegen wir, wie wir den Menschen dort helfen könnten – genau wie alle unsere befreundeten Segler, die auch dieses Jahr wieder die „sicheren“ Monate auf den tropischen Inseln der Südsee verbringen werden, in denen dort keine Wirbelstürme entstehen.
Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe jedoch wirkt alles was wir tun können, wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Die Menschen dort brauchen die Hilfe jetzt und nicht erst Ende April, wenn die ersten Segler dort eintreffen. Sie brauchen Unterkünfte und Nahrungsmittel um die nächsten Tage und Wochen zu überleben, sie brauchen Baumaterialen um ihr Leben wieder aufzubauen - Dinge deren Transport wir auf unseren kleinen Booten nicht stemmen können.
Also ist es sicher das Beste, wenn auch wir, die besorgten Segler und unsere Freunde die Erste Hilfe den Profis überlassen – den großen Hilfsorganisationen, die bereits Spendenkonten für Vanuatu eingerichtet haben.
Wir sind auch gerade noch dabei ein paar örtliche Hilfsorganisationen zu recherchieren, bei denen das Geld direkt nach Vanuatu geht. Wir werden Euch hier auf dem Laufenden halten, aber höchstwahrscheinlich haben diese kleinen Organisationen keine deutschen Konten, also kassiert die Bank für die Überweisung.
Natürlich werden wir trotzdem unseren eigenen, kleinen Teil betragen und in ein paar Monaten z.B. Werkzeug, Medikamente, Kleidung andere leicht transportable Hilfsgüter mitbringen und dort direkt verteilen. Wenn Euch darüber hinaus etwas einfällt, was wir besser tun könnten als die Hilfsprofis, freuen wir uns über jede eurer Ideen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen