Nach zwei Wochen Fahrt durch die atemberaubende Inselwelt der 
chilenischen Seite Feuerlands, auf den Spuren der berühmte Beagle und so 
großer Namen wie Magellan, Darwin, Drake und Fitzroy sind wir vor drei 
Tagen in Puerto Natales eingelaufen – und wir sind immer noch dabei die 
Eindrücke der vergangenen Wochen zu verarbeiten.
Jeder unserer Ankerplätze auf dem Weg war einzigartig schön. So schön, 
dass man sich an erreichbareren Orten der Welt mit hunderten anderer 
Boote um die Plätze streiten müsste. Jeder Kanal den wir befahren haben 
war so malerisch, dass man eigentlich überall abbiegen müsste, um einen 
Blick in jede Bucht, jeden Seitenarm und hinter jeden Hügel zu werfen - 
nur wären wir dann in einigen Leben noch nicht fertig mit dem Staunen.
Bei so viel Schönheit merkt man irgendwann gar nicht mehr, was einem da 
vor den Augen vorüberzieht. Jede Biegung eröffnet neue einzigartige 
Eindrücke, die praktisch nahtlos ineinander übergehen und man beginnt 
diese atemberaubende Natur fast selbstverständlich hin zu nehmen – 
zumindest bis man ein paar Stunden Zeit hat darüber nachzudenken, was 
einem da eigentlich so alles begegnet ist.
Wir hatten großes Glück auf der ganzen Fahrt. Zum einen war das Wetter 
gnädig zu uns und hat uns an den kritischen Stellen nicht tagelang 
warten lassen. Bis auf einen Tag ganz zu Anfang, den wir in einer Bucht 
ausharren mussten, bis der Sturm über uns hinweggeblasen war, sind wir 
überall schnell und problemlos durchgekommen. Auch hatten wir immer 
wieder längere Phasen, wo die Sonne die ganze feuerländische Pracht 
gebührend ausgeleuchtet hat – was in der regen(bogen)reichsten Gegend 
der Welt bei Weitem nicht selbstverständlich ist.
Außerdem hatten wir sehr großes Glück mit unserer Crew. Alita war mit 
drei Gästen – und damit insgesamt fünf Besatzungsmitgliedern – voller 
denn je. Und das auf einer Strecke, in der man selten das Boot verlässt, 
weil es in der dichten Vegetation der unbewohnten Inseln praktisch keine 
Möglichkeit mehr als einen Schritt zu gehen, bevor man auf Hindernisse 
stößt.
Unser bunter Mix aus Deutschen, Österreichern und Schweizern im Alter 
zwischen Ende Zwanzig und Ende Fünfzig hat den Trip aber noch um ein 
wesentliches Element bereichert. Selbst wenn das Wetter draußen sich von 
seiner schlechtesten Seite zeigte, haben wir uns im warmen Inneren von 
Alita prächtig vergnügt. Danke Iris, Alex und Willi – es ist auch euer 
Verdienst, dass die zurückliegenden Wochen eine der schönsten Etappen 
auf Alitas Reise waren.
 
 
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