Dienstag, 10. März 2015

Nordwärts an der Ostküste

Die erste Hälfte unserer Umrundung Neuseelands ist geschafft und wir befinden uns wieder auf dem Weg nach Norden. Von Stewart Island sind wir zunächst nach Dunedin gesegelt, wo in der neuseeländischen Gründerzeit vorwiegend schottische Einwanderer eine der ersten großen Siedlungen errichteten und dort den Eisenbahn und Schiffsbau vorantrieben.

Dort  waren wir über eine Woche, weil das Wetter nicht so richtig mitspielte und wir außerdem die Gastfreundschaft des örtlichen Yachtclubs und die Rückkehr in die Zivilisation genossen haben. Dunedin ist mit immerhin hundertfünzigtausend Einwohner die größte Stadt, die wir seit langem besuchten! Außerdem gibt es auch hier viele Sehenswürdigkeiten – wie z.B. die steilste Straße der Welt!

Von Dunedin sind wir dann – genauso wie schon zuvor in Stewart Island – bei Sturmwarnung ausgelaufen. Guter Segelwind in vernünftiger Stärke weht hier leider nur aus Nordosten, also genau aus der Richtung, in die wir müssen. Sonst hat es entweder gar keinen Wind, oder eben sturmstarke Winde aus Süden, während und nach dem Durchzug einer Front.
Also ist die einzige Chance, wenn man unter Segel weiterkommen will, den Durchzug der Front und damit die stärksten Böen abzuwarten und dann im Rücken des Unwetters bei 30 bis 40 Knoten Wind  auf den  Wellen nach Norden zu reiten.

Leider halten diese „günstigen“ Winde auch nicht wirklich lange – derzeit nur einen halben Tag. Also muss man bei den langen Distanzen einen weiteren halben Tag mit schwachen Winden und großen Wellen kämpfen – was dann meistens doch wieder dazu führt, dass man den Motor anwirft, weil die Segel zu stark leiden. Nichts schadet den Tüchern nämlich mehr, wenn sie in leichtem Wind von Schauckeln des Bootes hin und her geschlagen werden und es lohnt sich nicht $30 Diesel zu sparen, wenn man dann für eine paar hundert Dollar Segelreparaturen hat.

Mit den vereinten Kräften von Sturmsegeln und Flautenmotoren sind wir also gestern im hübschen Akaroa angekommen, wo wir die örtlichen Sehenswürdigkeiten in einem guten Tag besichtigt haben. Morgen geht es dann um die Halbinsel herum weiter nach Lyttleton – das ist der Hafen von Christchurch. Dort sind wieder zwei Tage Sightseeing geplant und dann erwarten wir die nächste Front, die uns wieder ein Stück weiter und zurück auf die Nordinsel nach Wellington bringen soll.

Das klingt alles ein bisschen nach Arbeit und nicht so viel Vergnügen… doch auch hier an der Ostküste ist das Land wunderschön und es gibt weniger Regen und viel zu sehen. Leider sind wir nach den atemberaubenden Eindrücken im Wilden Westen des Landes etwas „satt“ und müssen uns erst mal wieder eichen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Markus, da gerade Zyklon Pam durch die Nachrichten geistert, freut es mich zu lesen, dass es dir gut geht. Ich und Harry lesen neidisch ab und an deinen Blog. Viel Glück und mach weiter!
    Wir üben derweil mit unserer Jolle am Ammersee . Ich habe noch ein kleines Boot und übe auch an Zyperns Küste.
    LG
    Konny

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  2. Hallo Konny.
    Schön von Euch zu hören und dass ihr noch fleißig segeln übt - wie ich sehe auch mit einem Landstraßenschiff. Weiter so!
    LG
    Marcus

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