Seit wir uns entschlossen haben den Ankerplatz vor Sal Rei auf Boa Vista
zu verlassen, gab es eine kleine Reihe Überraschungen.
Zunächst einmal sind wir einen Tag später ausgelaufen, als geplant. An
dem Morgen, an dem wir ursprünglich Anker lichten wollten, war
einfach kein Wind - gar keiner. Nicht mal ein Hauch. Also ging es einen Tag
später los - kein Beinbruch.
Auf dem Weg nach Fogo haben wir ein kleines Riff mitten im Meer besucht,
zwischen Boa Vista und Maio. Angeblich gibt es dort öfter Wale zu sehen
- leider waren die grad auf Urlaub.
Bei unserer Ankunft auf Fogo mussten wir dann feststellen, dass dort
derzeit gebaut wird. An der Stelle, wo normalerweise die Yachten
ankern, waren 4 große Schwimmkräne damit beschäftigt, eine neue
Mole zu bauen. In dem winzigen Hafen gab es also keinen Platz für uns
und vor der Insel keinerlei geschützte Ankerplätzte. Also sind wir
weiter, nach Brava.
Brava war eine positive Überraschung. Die kleine Insel ganz im Südwesten der Kap Verden ist sehr
sympathisch. Wir haben eine "Bergwanderung" in die Stadt
unternommen, die auf 500 Höhenmetern im Inneren der Insel liegt. Dort
ist es überraschend grün und angenehm kühl. Die Straßen sind alle bemerkenswert breit, sogar mit
Grünstreifen in der Mitte und viele der Häuser sind kleine Schlößchen.
Alles in Allem wirkt es so, als sei diese Insel reicher und entspannter,
als die anderen Inseln auf den Kap Verden, die wir bisher gesehen haben. Woher der "Reichtum" kommt, ist allerdings nicht so klar. Vielleicht weil sie hier
erfolgreich Ackerbau betreiben können? (Bilder sind wie immer auf dem
englischen Blog bzw. in der Photogalerie zu finden). Jedenfalls gibt es
hier überhaupt keine Souvenierläden und man wird nicht alle fünf Meter
angesprochen.
Als wir Brava am Donnerstag Nachmittag wieder verlassen wollten, kam gerade ein Frachter in den Hafen. Der hat die Fähre vom einzigen Pier vertrieben und gerade als wir fertig waren mit unseren Vorbereitungen, da legt sich doch die Fähre frech quer in den Hafen - mit einer Vorleine an die eine Seite und
einer Achterleine auf die andere Seite, so dass für uns die Ausfahrt blockiert wurde.
Da sassen wir also - ein paar Stunden - bis der Frachter kurz vor Sonnenuntergang entladen war und die Fähre netterweise den Hafen wieder eröffnet hat.
Auf der Strecke von Brava nach Maio segelten wir 120 Seemeilen ständig hart am Wind. Bei nur 10 bis 15 Knoten Wind und wenig Welle ein großes Vergnügen. Leider hat sich dann zwischen Santiago und Maio eine blöde, kabbelige See aufgebaut, gegen die wir ankreuzen mussten. Deswegen und auch durch die verspätete Abfahrt auf Brava sind wir erst zwei Stunden nach Sonnenuntergang am Ankerplatz vor Maio angekommen - aber auch bei Dunkelheit war das Ankern dort kein großes Problem.
Hier am Strand werden wir nun zwei schöne Tage verbringen, bis wir dann am Montag Eva, unseren ersten Gast in Praia abholen, und mit ihr gemeinsam über den Atlantik segeln.
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