Freitag, 5. September 2014

Sehtest für Buckelwale

In den letzten paar Tagen war das Wetter perfekt für eine entspannte Segelreise in den Süden von Tonga. 4 Tage lang nur Sonnenschein und zwischen 10 und 15 Knoten Wind von querab - das sind traumhafte Bedingungen, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen kann. Alita und ich wollten von Neiafu im Norden bis ganz unten nach Tongatapu in vier Tageslichtdistanzen - also mit drei lauschigen Nächten vor Anker.

Das Ganze hätte so schön relaxed sein können, wären da nicht die Buckelwale, die hier gerade die Macht übernommen haben. Man kann keine Minute entspannt segeln, ohne dass irgendwo ein brunftiges Männchen seine zig Tonnen Lebendgewicht aus dem Wasser katapultiert - Guck mal wie schön ich fliegen kann! - bevor er mit einem gewaltigen Platscher wieder ins Wasser donnert. Diese Arschbomben sind echt vom anderen Stern! Man kann die Fontäne über Meilen sehen. Oft halten die liebestollen Männchen das Boot für eine potentielle Walfreundin und kommen bedenklich Nahe, um die Lage abzuchecken, so dass man ständig Ausschau halten muss, ob sich nicht einer in den Weg wirft. Also wirklich liebe Walmänner! Alita ist ein hübsches Mädchen, aber so leicht ist sie nicht zu haben. Und man muss wirklich nicht so nah ran schwimmen, um seinen Fehler zu bemerken... ich sag nur Fielmann!

In der ersten Nacht vor Anker wurde ich dann tatsächlich nach Mitternacht unsanft geweckt, weil ein besonders gestörter Walmann mit dem Vorspiel begonnen hatte. Nur wenige Meter von Alita entfernt, schlug er unentwegt mit seiner langen Brustflosse aufs Wasser und atmete laut. Dass der Typ bei den Damen nicht so erfolgreich war und sich bei Dunkelheit an Segelboote ran schleichen muss, das wundert mich allerdings nicht. Der sollte mal seinen eigenen Atem riechen! Mit etwas Seetang regelmäßig in den Zahnzwischenräumen putzen, dann klappt's vielleicht auch mit den Artgenossinnen! Ich war jedenfalls echt besorgt, dass der richtig zur Sache geht. Da gerade kein Kondom in Walgröße bereit lag und bevor er mir noch was kaputt macht, beschloss ich ihn mit der Taschenlampe auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Bei Licht betrachtet wirkte Alita wohl nicht mehr so sexy, also hat er sich verzogen.

Ich kann den Frust der Männchen schon verstehen, weil so ziemlich alle weiblichen Wale mit Nachwuchs beschäftigt sind und sich nicht die Bohne für die Männchen und ihre Kapriolen interessieren. Die Mütter liegen die meiste Zeit bewegungslos im Wasser, damit ihr Kinder in Ruhe Walmilch säugen können und das ist das nächste Problem beim Segeln. Ganz anders als die Männchen, machen die Weibchen nämlich überhaupt keinen Rabatz und sind nur ganz schwer zu sehen: Schwarzer Wal treibt in dunkelblauem Wasser. Wenn da die Sonne etwas dumm steht und die Wellenkämme überall Walbuckel machen, kann man selbst so eine vollschlanke Dame leicht mal übersehen.

Also kontrolliert man voraus ständig nach Blas - das ist die Wasserdampfwolke, die mehrere Meter aus dem Wasser schießt, wenn ein Wal ausatmet. Die kleinen Wale können oder wollen die Luft noch nicht so lange anhalten, deswegen atmen sie auch immer wieder zwischendurch, während sie Walmilch trinken. So kann man sie rechtzeitig sehen und ausweichen - normalerweise. Aber manchmal sieht man sie erst recht spät und oft sind Walmutter und Kind so beschäftigt, dass auch sie das Segelboot nicht kommen hören. Einmal konnte ich erst recht spät reagieren und bin trotz Ausweichmanöver relativ nah (in dreißig Meter Entfernung) vorbeigesegelt. Das Kleine ist wohl erschrocken und statt weg von Alita zu schwimmen, kam es direkt auf uns zu - und was noch viel schlimmer war: die Mutter hinterher! Da hilft alles Ausweichen nicht, wenn die Biester Gas geben, dann sind sie innerhalb von wenigen Sekunden viel schneller als ein Segelboot. Der Tiefenmesser zeigte zwei Meter und achtzig an, also schwamm Mama-Wal zirka dreißig Zentimeter unter meinem ausgefahrenen Schwert durch - zum Glück gab es keine Berührung.

Dafür gab es vor Anker in der nächsten Nacht einen kleinen Rumms, als ich gerade schlafen gehen wollte. So als ob eine große Welle das Boot bewegt und die Ankerkette lautstark ruckt. Aber wir lagen ganz ruhig, keine Wellen und auch kaum Wind. Irgend so ein Blindfisch von Wal muss also gedankenverloren in die Ankerkette geschwommen sein. Als ich an Deck nach dem Rechten sah, hatte der Rabauke schon Fersengeld gegeben.

Für eine entspannte Fahrt bei wunderbaren Wetter, war es also ein klein wenig aufregend - aber Alita ist heil in Nuku Alofa angekommen und ich hab nur ein paar Nerven gelassen. Es war trotzdem eine wunderschöne Fahrt, die ich jederzeit wieder machen würde. Es freut mich, dass die Wale hier so zahlreich versammelt sind und es ist eindrucksvoll, wie sie ihren Urlaub hier verbringen. In der Antarktis beginnt wieder der Ernst des Lebens für sie - besonders jetzt, wo die Japaner wieder 'forschen' wollen.

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Dienstag, 2. September 2014

Reisepräsentation in München am 14.9.2014, 16 Uhr im 089

Es ist amtlich. Am 14.9.2014 zeige ich Fotos auf Grossleinwand und erzähle dabei von unserer wunderbaren Seereise von Gran Canaria bis Neuseeland. Ihr seid alle eingeladen in unsere Reisewelt mit den Geschichten einzutauchen. Kommt um 16 Uhr ins 089 (http://www.089-bar.de/) am Maximiliansplatz 5 in München. Beginn Vortrag ist 16.15. Dauer. Ca 2h. Spätestens um 18.10 müssen wir die Räumlichkeiten verlassen. Wer Lust hat, kann im Anschluss mit mir wa essen gehen. Getränke gibt es vor und während der Veranstaltung an der Bar zu kaufen. Ich hoffe, ihr kommt zahlreich und bringt Freunde mit. Ich freue mich!

Michaela

Freitag, 22. August 2014

Vollversammlung der Buckelwale

Victor ist wieder zuhause, träumt aber noch von seinen Segelerlebnissen  in Tonga. Demnächst kommt  Michaela von ihrem langen Arbeitsaufenthalt in Deutschland zurück  an Bord und ich freue mich schon sehr auf sie.

Ich habe wieder angefangen zu Schreiben und verbringe ein paar Stunden jeden Tag damit. Nach fünf Jahren Abstinenz ist die Lust wieder da mit Wörtern zu spielen und Geschichten auf Papier zu bannen. Außerdem wollen wir versuchen mit Michaelas Bildern und meinen Texten ein paar Artikel zu veröffentlichen.  Das kleine Zubrot wäre nett, weil unsere Reisekasse durch die gründliche 10-Jahres-Wartung und die kleinen Umbauten von Alita ein großes Loch aufweist.

Wir haben außerdem gemeinsam  an der Reiseplanung für das nächste Jahr gearbeitet und die Ergebnisse sind inzwischen auf der Website veröffentlicht. Die Termine bekommen eventuell noch winzige Feinabstimmungen im Detail, aber im Großen und Ganzen stehen die Törns. Wenn ihr also wissen wollt, was wir in den nächsten Monaten so treiben bzw. schon mal Interesse an gewissen Strecken anmelden wollt, dann schaut doch rein.

Die Wale haben zur Zeit hier ihre Vollversammlung. An den richtigen Ankerplätzen kann man jeden Tag große Gruppen beobachten und ein paar sind immer dabei, die wild springen und mit den Flossen schlagen. Der Nachwuchs wächst von Tag zu Tag und in wenigen Wochen werden die ersten schon den langen Rückweg in die Antarktis antreten. Die letzten Walmütter mit ihren Kindern sind aber normalerweise noch bis Oktober hier. Es ist also nicht zu spät, wenn ihr uns und die Wale noch besuchen wollt.

Sonntag, 3. August 2014

Besuch in Tonga

Seit zwei Wochen ist Victor nun zu Besuch und wir kreuzen fleißig durch
die wunderbare Inselwelt Tongas. Die erst Woche hatten wir Südwinde und
waren deshalb auf die Vava'u Gruppe beschränkt. Wir haben fast alle
Ankerplätze im Osten der Gruppe besucht, waren einige Male draußen im
Blauwasser um Fisch zum Abendessen zu fangen, sind zwischen den Inseln
gesegelt, haben Wale beobachtet und Höhlen betaucht.Den Rest der Zeit
haben wir uns mit Wandern, Schnorcheln und Schwimmen vertrieben. Victor
ist ganz fasziniert von der Klarheit des türkisblauem Wassers und dass
man selbst in 20 Meter Wassertiefe den Grund noch prima sehen kann – ein
Anblick, an den ich mich schon so gewöhnt habe, dass ich es als normal
betrachte. Ich bin schon wieder zu lange hier, wenn ich die Augen eines
Besuchers brauche, um die faszinierende Schönheit dieses Landes zu
entdecken.

In der zweiten Woche kam dann der erhoffte Windwechsel und damit die
richtigen Bedingungen für einen Ausflug in die Ha'apai Gruppe. Die
Überfahrt kann man bei Tageslicht schaffen, wenn man ein zeitig
losfährt. Wir haben die erste Chance genutzt und es war ein wenig rauh,
da sich der Wind mal wieder nicht an die Voraussage hielt und nicht ganz
so östlich blies, wie er laut dem Wettervorhersage-Computermodel
eigentlich sollte – aber dank der neuen Sprayhood blieb es im Cockpit
trocken und komfortabel.

Eine ganze Zeit lang wurden wir in den höchsten Wellen von drei
adoleszenten Walen verfolgt. Die Jungs waren so interessiert an uns,
dass ich die Fischköder einholen musste, weil ich befürchtete sie zu
verletzten. Tatsächlich kamen sie so nahe ans Heck von Alita, dass wir
sie fast hätten streicheln können.

Überhaupt muss man inzwischen ständig auf der Hut sein, dass man nicht
aus Versehen einen Wal überfährt. Die ersten Walkühe haben inzwischen
Babies bekommen und dümpeln tagelang stationär im Wasser, während der
Nachwuchs um sie herum tobt, wenn er nicht gerade gesäugt wird. Die drei
Meter großen „Kleinen" müssen in den nächsten paar Wochen viel von der
nahrhaften Muttermilch trinken, damit sie noch größer und noch stärker
werden und für den langen Rückweg in die Antarktis im October gewappnet
sind.

Wenn man ganz vorsichtig ist und gebührend Abstand hält, kann man die
Mütter mit ihren Kindern beobachten, ohne sie zu stören – zumindest
lassen sie sich hier in Tonga nicht stören, denn sie sind menschliche
Schwimmer gewöhnt. Die Haupteinahmequelle der örtlichen Tourunternehmer
ist das Schnorcheln mit den Walen, wobei die Schnorchelführer sehr drauf
bedacht sind, dass die Touristen den Walen nicht zu dicht auf den Pelz
rücken. Anbei ein Bild von Victor bei einem seiner Walschnorchelgänge.

Inzwischen sind wir wieder zurück in Vava'u, wo Victor seine letzten
Tage in Tonga verbringen wird. Immer wenn er sich darin erinnert, dass
er in wenigen Tagen in seinen Flieger zurück nach Neuseeland und dann
Deutschland steigt, wird er fast ein wenig wehmütig. Damit das nicht
passiert gibt es jede Menge Ablenkungsprogramm. Er hat gelernt zu
Skurfen – also auf einen Surfbrett hinter dem Dinghy Wasserski zu fahren
und auf Palmen zu klettern. Außerdem werden wir noch ein paar
Ankerplätze besuchen, die wir bisher ausgelassen haben, damit zu Zeit
zum Flug wie im Flug vergeht.

Dienstag, 15. Juli 2014

Die verpasste Meisterschaft

Ich bin weiterhin in Vavau, der nördlichsten Inselgruppe von Tonga und
inzwischen ganz alleine mit Alita. Letzte Woche ist der Rest der Crew
ausgestiegen, die mich von Neuseeland aus begleitet hat. Vielen Dank
nochmal auf diesem Wege anMarius und seine Kochkünste und an Matt für
seineFischkünste. Ich hab noch nie so gut und ausgiebig Fisch gegessen,
wie in den letzen Wochen!

Eigentlich wollte ich ja in der Nähe des Hauptdorfes Neiafu bleiben,
damit ich die Finalspiele der WM sehen kann. Doch da haben mir die
Tonganer bzw. die Fijianer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die
Fernsehgesellschaft aus Fiji, die den Norden von Tonga mit
Satellitenfernsehen versorgt, hat die Vermarktungsrechte nur für ihr
Land erworben – also keine WM im Tonganischen Fernsehen! Für
Livestreaming ist das Internet hier viel zu langsam und da sich in
Ozeanien sowieso niemand genug für Fußball interessiert, um zum
Frühstück schon so viel Aufwand zu betreiben, ist die WM in Vavau
kurzerhand ausgefallen. Umso ärgerlicher für mich, dass die Bundeself
ausgerechnet dieses Jahr den Pokal holt! Aber auch wenn ich nicht dabei
sein konnte und mich sehr darüber ärgere, gratulatiere ich Allen die
durchs Mitfiebern zum Titel helfen konnten.

Statt mich über Schiedsrichterfehlentscheidungen und stolpernde Stürmer
ärgern zu müssen, hing ich also auf den gut geschützten, friedlichen
Ankerplätzen der Inselgruppe herum, genieße die erzwungene Ruhe und
schreibe. Vom gestrigen Ankerplatz aus konnte man die große südliche
Lagune einsehen, wo sich einige Male die Wale tummelten. Inzwischen sind
sie in größeren Zahlen hier. Vorgestern wurde eine Gruppe von 9 Walen
gesichtet und es werden immer mehr.

Am Wochenende kommt Victor zu Besuch, der in Neuseeland schon mal auf
Alita war. Er bringt seinen brasilianischen Freund Bruno mit, falls die
beiden nach dem Halbfinale noch miteinander sprechen! Die
Wettervorhersage sieht gut aus und wenn die Bedingungen mitspielen,
werden wir ein paar Ausflüge zu den abgelegenen Inseln machen. Ich freu
mich schon.

Anbei – falls der Upload klappt - noch ein Bild von Kalefisia, wo wir
vor ein paar Wochen waren.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Die Wale kommen

Ein Blas und kurz darauf ein paar eindrucksvolle Flossenschläge mit meterhohen, weißen Schaumfontänen - nur ein paar hundert Meter entfernt. So hat sich heute die erste Begegnung mit einem Wal angekündigt. Seit ein paar Tagen schon hören wir von vereinzelten anderen Seglern, dass die Wale in Tonga angekommen sind. Heute sehen wir sie selbst zum ersten Mal dieses Jahr. In den nächsten Wochen wird die ganze Horde eingetroffen sein und dann wird das, was wir heute gesehen haben, zu einem täglichen Schauspiel. Höchste Zeit die neue GoPro-Kamera ausführlich testen. Hoffentlich gelingt es mir im nächsten Monat ein paar gute Aufnahmen zu machen. Zeigen kann ich sie aber erst späte, wenn ich in Samoa besseres Internet habe.

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Montag, 23. Juni 2014

Pangai

Nach ein paar weiteren malerischen Zwischenstationen sind wir in Pangai angekommen, der Hauptstadt der Ha'apai Inselgruppe von Tonga. Hier sind nun auch die Auswirkungen des starken Wirbelsturms zu spüren, der hier vor ein paar Monaten im Südsommer getobt hat. Die Sturmmauer des Hafens ist teilweise leicht beschädigt, die hübschen Bäume auf der Uferpromenade haben viele Äste verloren, das Dach der neuen Markthalle ist an einer Stelle eingestürzt und von einigen Häusern in Wassernähe steht nur noch das Fundament.
Trotz der Schäden bin ich aber letztlich überrascht, wie viel den Sturm überlebt hat. Die meisten Häuser hier sind eher Bretterbuden mit genagelten Blechdächern. Man glaubt kaum, dass diese einem Wirbelsturm der Kategorie 5 mit Windstärken von knapp 200 Stundenkilometer standgehalten haben. Eigentlich gibt es nur dort schlimmere Schäden, wo zusätzlich zum Wind auch das Wasser über die Ufer getrieben wurde und Wellen bei der Zerstörung geholfen haben.
Leider kann ich seit wir Neuseeland verlassen haben keine Fotos posten, da das Internet hier in Tonga äußerst schlecht ist. Es wird also wahrscheinlich auch die nächsten Monate keine Fotos geben - tut mir leid.
Wir werden in den nächsten Tagen weiterfahren, da es hier in Pangai keinerlei Frischwaren gibt. Die Einwohner, die normalerweise den Markt betreiben, sind wohl alle mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Wir werden also nach Vava'u fahren müssen um zu proviantieren und dann wieder zurück fahren.

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Dienstag, 17. Juni 2014

Ha apai

Wir haben ein paar Tage in der Nähe von Tongatapu verbracht. Erst waren wir im Hafen beim Einklarieren und Vorräte auffüllen. Dann lagen wir außerhalb vor Anker, bei den Inselchen Atata und Pangaimotu, wo Big Mama eine Bar hat - und natürlich haben wir unsere gelungene Überfahrt gebührend gefeiert.
Am Wochenende sind wir dann zur Ha'apai Gruppe aufgebrochen. Die "Überfahrt" ging recht flott. Nach nur 7 Stunden haben wir vor Kalefisia den Anker gesetzt. Das ist ein wunderschöner Ankerplatz, bei dem man vor einem Sandstrand unter einem weißen Kliff in klarem Wasser zwischen Korallenriffen ankert und fast rund herum brechende und tobende Wellen beobachten kann. Es ankern nicht viele Leute hier, weil es sehr schauckelig ist, wenn man die Längsachse des Bootes nicht quer zu den Wellen ausrichtet - und dazu braucht man mindestens zwei Anker und ein paar gute Ketten, was viele nicht zu haben scheinen. Wir waren drei Tage dort und außer uns haben nur zwei andere Boote dort versucht zu ankern - alle anderen sind sofort weiter gefahren. Die beiden Mutigen sind nach einer Nacht weitergefahren, weil sie ganz schrecklich herumgeschauckelt wurden und das obwohl sie gesehen haben, dass wir ganz ruhig lagen. Sie wollten aber weder Hilfe noch Rat annehmen. Manchmal fällt es mir echt schwer, meine Seglerkollegen zu verstehen.
Inzwischen sind auch wir weiter gezogen, zu einem fast noch schöneren Ankerplatz vor Telekivavau. Hier liegt man ein klein wenig geschützter, in einer kleinen Lagune zwischen Insel und Riff. Auf der Insel ist eine verlassene Hotelanlage, die wir heute erforschen wollen. Wir sind schon sehr gespannt.

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Donnerstag, 5. Juni 2014

Angekommen in Nuku Alofa

Nach zwei anstrengenderen Segeltagen sind wir sind gerade in der Hauptstadt von Tonga angekommen. Die ganze Fahrt war "Am Wind", also mit starker Schräglage und ruppigen Wellen. Der Wind hat stetig zugenommen und nachdazu hatten wir die ganze Zeit mindestens 1 Knoten Gegenströmung. Kein Problem für das Boot, aber unangenehm für die Mannschaft. Meine Crew ist bei diesen Bedingungen an ihre Grenzen gekommen - einer musste sich übergeben und der Andere war kurz davor.
Für Alita und speziell den neuen Dodger war diese Etappe ein weiterer guter Test, nach dem großen Umbau. Trotz jeder Menge überkommendem Wasser, war es im Cockpit bist zum Schluss trocken. Nur kleine Spritzer haben sich unter den seitlichen Vorhängen durchgeschlichen. Auch das neue Großsegel hat sich erneut bewährt. Selbst im zweiten Reff liefert es noch kräftigen Vortrieb, wo das alte Segel nur gebremst hat.
Wir sind nun alle ein bißchen müde, aber alle sehr glücklich - die beiden Crewmitglieder, weil wir endlich da sind - und ich, weil es trotz der schweren Bedingungen eine Kaffeefahrt war.

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Mittwoch, 4. Juni 2014

Unterwegs nach Tonga

Wir haben Minerva Nord verlassen und sind nun auf dem WEg nach Tonga.
Eigentlich wollten wir ja nochmal nach Südminerva, aber leider wird nun, da die Gezeiten wieder besser werden, das Wetter schlecht. Aber so ist das eben beim Segeln. Den Fahrplan bestimmt die Natur.
Wir hatten eine schöne Zeit in Mierva, haben einige Lobster gefangen, ein paar Mahimahi (Goldmakrelen), einen massigen Snapper und einen großen Thunfisch von 23kg. Man hat uns also mit Meeresfrüchten verwöhnt. Gestern abend, etwas außerhalb von Minerva haben wir dann sogar noch eine Schule kleine Wale bewundern dürfen. Wir vermuten es waren entweder Fake Killerwale oder Pilotwhales.
Heute Nacht kommen wir wohl auf Tongatapu an, wo wir morgen einklarieren.

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