Der Wind hat heute Nacht ein wenig aufgefrischt, leider auch um 20Grad auf südlichere Richtungen gedreht, so daß wir nun wieder hart am Wind gegen die Wellen kämpfen; und auch darum, nicht zu weit nach Westen zu kommen. Noch sind wir einigermaßen auf Kurs und nähern uns dem Ziel, langsam aber sicher.
Am frühen Nachmittag hat der bestellte Fisch gebissen und tapfer gekämpft. Auf seiner zweiten Flucht hat er sogar das Boot, das wir beinah in den Wind gestellt hatten, um die Fahrt zu reduzieren, in den Beilieger gedreht. Warum er uns so viel Mühe bereitete, stellte sich dann heraus, als wir einen ersten Blick auf ihn werfen durften - ein wahres Monster von einem Wahoo. Etwa 1,50m groß und bestimmt über 40 Kilo schwer. Es war Schwerstarbeit den Fisch an Bord zu bringen und zu filetieren. Nun sind wir ein paar Wochen mit frischem Eiweiß versorgt!
Inzwischen befinden wir uns auf der Höhe von den beiden Felsen Pedro und Paulo, die hier mitten im Atlantik aus dem Wasser ragen und schon so manchem Schiff einen Schrecken eingejagt haben. Wir sind allerdings 85 Meilen östlich davon, werden sie also nicht zu Gesicht bekommen.
Außerdem haben wir gerade den dreizehnten Frachter gezählt, den wir mit dem bloßen Auge sehen konnten. Es waren aber wesentlich mehr, die wir über AIS bzw. den aktiven Radarreflektor in unserer Nähe wußten. Wir sind hier draußen also ganz und gar nicht allein, ganz im Gegenteil. Es kommt uns fast vor wie auf einer unsichtbaren Schiffsautobahn, die sich zwischen Brasilien und Gibraltar erstreckt. Der Ausguck muss immer wach sein!
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